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Wirtschaftsminister Habeck:

"Wir werden ärmer werden."

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Geringverdiener:innen, die einen Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel und Energie wie Strom, Heizöl oder Sprit ausgeben, trifft es besonders hart. Die Preise dafür steigen gerade deutlich. Auch Student:innen, Rentner:innen oder Sozialhilfeempfänger:innen spüren finanziellen Druck, wenn die staatlichen Leistungen nicht rechtzeitig erhöht werden. Wer gespart hat, wird Geld verlieren. Geld, das auf Tagesgeldkonten und Sparbüchern liegt, wird weniger wert.

Am stärksten betroffen von der aktuellen Teuerung sind vor allem Familien mit mittleren und geringen Einkommen. Für sie steigen die Kosten um bis zu 5,4 Prozent. Kinderlose sind durch die Inflation, unabhängig von ihrem Einkommen, weniger stark belastet.

Menschen aus dem unteren Drittel der Mittelschicht rutschen eher in die Armut. Vor allem junge Menschen sind hier besonders betroffen. Menschen die heute zwischen 22 und 29 Jahre alt sind, gehören deutlich seltener der Mittelschicht an, als ihre Eltern damals im selben Alter.

Wer die Teuerung kaum spürt oder zumindest leichter ausgleichen kann, sind Menschen mit hohem Einkommen oder Vermögen.

Maßnahmen der Bundesregierung zu kurzfristig

Die Bundesregierung versucht, dagegen zu wirken und hat eine Reihe von Maßnahmen präsentiert. Alle Erwerbstätigen, die Einkommensteuer zahlen, bekommen 300 Euro Zuschuss. Familien mit Kindern bekommen 100 Euro pro Kind. Sozialhilfeempfänger:innen sollen ebenfalls 100 Euro bekommen. Tickets für den öffentlichen Verkehr kosten nur noch neun Euro pro Monat. Gleichzeitig werden die Spritpreise künstlich nach unten gedrückt.

Diese kurzfristigen Maßnahmen können helfen, dass Menschen, die nicht so viel Geld haben weniger stark unter der aktuellen Kostensteigerung leiden. Trotzdem ändern sie nichts daran, dass diese Menschen grundsätzlich einem hohen Risiko ausgesetzt sind, zu verarmen.

Wichtig ist langfristig gesehen außerdem, dass Deutschland nicht mehr von Russlands fossilen Rohstoffen abhängig ist. Jetzt akut gilt aber auch: Energie sparen, wo es möglich ist. Dabei hilft es bereits, den Heizungsregler runter zu drehen oder auf der Autobahn langsamer zu fahren.

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Autor:innen

Ehemalige Redakteurin bei KATAPULT. Hat Journalismus und Kommunikation in Wien und Amsterdam studiert. Themenschwerpunkte sind Gesellschaftspolitik und feministische Themen. Macht auch Podcasts.

Ehemalige Praktikantin in der Onlineredaktion

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