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Glaubhaftigkeit im Journalismus

Übermedien-Streit eskaliert

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Ich wollte mich eigentlich gar nicht mehr dazu äußern. Meiner Meinung nach arbeiten derzeit mehrere Journalisten und eine Journalistin an ihrer eigenen Rufschädigung. Vielleicht gehöre ich auch dazu. Wenn ihr von diesem Thema genervt seid, kann ich das gut verstehen, ich bin es ja mittlerweile selbst. Es geht aber leider nicht anders, ich muss diesen Artikel schreiben, weil wir jetzt ein Niveau erreicht haben, das höchst verstörend ist und ich möchte, dass Übermedien und Kruses Freunde endlich ihr Projekt beenden, ein unwahres Bild von mir zu verfestigen.

Zur Erinnerung
Übermedien-Redakteur Jürn Kruse warf mir vor, in meinen Roman reale Vorlagen für fiktive Figuren nicht genug verschleiert zu haben. Ich bat daraufhin öffentlich um Entschuldigung, sollten Leute durch meinen Roman verletzt worden sein. In einer Replik zeigte ich aber auch, dass Kruse mich im Interview zu seinem Artikel mehrfach angelogen hatte, um die Story künstlich zu dramatisieren. Meine Vermutung: Sein Artikel war ein Freundschaftsdienst für jemanden, der im Roman schlecht wegkam. Sein Chef Stefan Niggemeier entschuldigte sich danach für Kruse und warf mir wieder was Neues vor. Der zweite Übermedien-Chef Rosenkranz erfand den Hashtag #Kackebenni bei Twitter und entschuldigte sich dann wieder dafür.

Was für ein peinlicher Eiertanz. Von mir aus hätte an dieser Stelle Schluss sein müssen.

Verstörend: Kruses alte Arbeitskollegin ruft mich an
Es gibt jetzt aber einen neuen taz-Artikel, in dem über unsere neue Regionalzeitung “KATAPULT MV” berichtet wird. Er ist ganz schön geschrieben. Am Ende schweift die taz-Redakteurin vom Thema ab und schreibt über den Übermedien-Streit. Warum auch nicht? Auf welcher Seite ist sie? Eher pro Übermedien. Kein Ding. Also eigentlich ist sie zu 100 Prozent bei Kruse und Übermedien. Das ist selten, aber natürlich legitim.

Die Journalistin hat kurz vor der Veröffentlichung des Artikels sogar noch mal mit mir telefoniert. Am Ende des Gesprächs wurden die Fragen aber immer merkwürdiger. Dabei nahm sie Kruse in Schutz, relativierte den Rassismus beim Nordkurier und meinte, ich hätte ein öffentlich geteiltes Twitter-Bild von Kai Diekmann und Jürn Kruse nicht in meiner Replik verwenden dürfen. Das Telefongespräch wird letztendlich so absurd und Kruse-verteidigend, dass ich sie einfach mal frage, ob sie Jürn Kruse vielleicht sogar kennt. Antwort von taz-Redakteurin und taz-Vorstandsmitglied Anne Fromm: Ja, wir haben lange hier bei der taz im gleichen Ressort gearbeitet.

Fromm schreibt in ihrem Artikel zwar am Ende, dass Kruse bis 2020 bei der taz gearbeitet hat, aber nicht, dass er ihr direkter Vorgesetzter war, dass sie gemeinsam in der taz positive Artikel über Übermedien veröffentlicht haben, dass sie gemeinsam nette Bilder gemacht haben und eine ganz entscheidende Sache auch nicht.

Obwohl das bis hierhin schon peinlich genug und journalistisch extrem fragwürdig ist, hätte ich diesen Artikel nicht geschrieben. Was dann aber herauskam, brachte mich dazu, den Artikel doch zu schreiben
Was verschweigt Anne Fromm noch? Na ja, sie arbeitet nicht nur für die taz, sondern auch für Übermedien: hier, hier und hier. Wollt ihr uns eigentlich alle komplett verarschen? Könnt ihr Freundschaftsdienste nicht mal verschleiern oder einfach komplett sein lassen? Anne Fromm verteidigt Übermedien in ihrem taz-Artikel auf sehr merkwürdige Weise und sagt ihrem taz-Publikum nicht, dass sie hier wohl einen ordentlichen Interessenkonflikt hat? Das ist zuallererst eine Täuschung der taz-Lesenden. Wie ernst sollen wir euch jetzt noch nehmen? Wie unehrlich kann man gegenüber seinem Publikum sein? Ist das eventuell sogar der ungeschickteste Versuch der Übermedien-Redaktion, ihre falsche Story zu verfestigen und die taz als bloßes Vehikel zu missbrauchen? Niggemeier, Rosenkranz, Kruse, ist das so?

Vorgang im "Skandal" um Katapult-Buch "Die Redaktion"

Bitte erst hinsetzen, bevor ihr das lest
Wisst ihr, wie Anne Fromm ironisch von Jürn Kruse in einem Interview genannt wurde? „Jürns Mädchen“. Pah! Habt ihr sie noch alle?! “Jürns Mädchen”? Auch wenn das “nur” eine Parodie auf Kai Diekmann und Tanit Koch gewesen sein soll und Fromm nie wirklich so genannt wurde, was soll das alles? Warum diese unwürdigen Bezüge zur “Bild”?

Zurück zum Thema: Fromm, die so eng mit ihrem Chef ist, dass sie sich für einen Witz auch mal “Jürns Mädchen” nennen lässt, ist nun also auf der Seite von ... ähm ... hier … also … wie hieß er noch gleich ... sie ist auf der Seite von Jürn. Dem Kruse. Was für eine Überraschung!

Fromm ist wegen der Nähe zu Kruse und Übermedien wohl etwas (im Sinne von “komplett”) befangen. Leider so sehr, dass sie sogar die Logik “der Feind meines Feindes ist mein Freund” durchzieht. Sie versucht den Nordkurier erst ganz differenziert darzustellen und endet mit komplett falschen Sätzen, wie “Mladek ist Chefredakteur des Nordkurier[s] und hat eigentlich keinen Grund, sich zu ärgern, denn seiner Zeitung geht es gut“. Das ist komplett falsch.

Der Nordkurier hat seit 2000 genau 54,1 Prozent (IVW) seiner Auflage verloren. Allein im letzten Jahr hat die Zeitung unter dem rechtsoffenen Chefredakteur Jürgen Mladek 3.140 Exemplare weniger drucken müssen. Entstehen diese Falschaussagen eventuell, weil Fromm sich mit Mladek getroffen hat? Wie kommt es zu solchen Fehlern? Ich frag nur, weil es noch fünf weitere große Fehler in ihrem Artikel gibt. Ein paar Hinweise haben auch schon die taz-Lesenden in die taz-Kommentarspalte geschrieben. Einige Aussagen von Fromm verharmlosen den Nordkurier, der auch gerne mal Artikel pro “Querdenken” veröffentlicht.

Uns werden hier in Mecklenburg-Vorpommern Rassismus, Mordaufrufe und Folterfantasien um die Ohren geballert und Anne Fromm schreibt, dass der Nordkurier sowas wie ein Hort der freien Meinung sei und andere das auch irgendwie gar nicht so kritisch sehen wie ich, weil ich ja immer nur Marketing mache. Das ist schwer zu ertragen, wenn man von hier kommt und Leute kennt, die einfach mal wegziehen, weil sie keinen Bock mehr auf Nazis haben.

Fromm schreibt auch, dass 220.000 Leute im Einzugsgebiet des Nordkuriers wohnen. Noch mal: Woher kommen diese vielen Fehler? In dem Gebiet wohnen 462.000 Menschen! Und wer Mecklenburg-Vorpommern mit Mecklenburg abkürzt, bekommt in Vorpommern empörte Blicke zugeworfen.

Dass die taz-Redakteurin für den Querdenken-Nordkurier und Diekmann Partei ergreift, um meine Aussagen zu relativieren und so ihren ehemaligen Chef Jürn Kruse und ihren zweiten Arbeitgeber Übermedien zu verteidigen, ist mehr als fragwürdig und vor allem auch unpassend für die taz.

Nach Erscheinen ihres Artikels rufe ich Anne Fromm übrigens noch mal an und frage sie, was sie da eigentlich gemacht hat: Wie lange hat sie mit Kruse zusammengearbeitet? Fromm meint, von 2014 bis 2020. Sie merkt aber bereits, dass ich wohl diesen Artikel hier schreiben werde und versucht, zu erklären, dass es wohl doch nur zweieinhalb Jahre waren, weil jeder mal zwischendurch weg war oder so. Na egal, selbst bei zweieinhalb Jahren kennt man sich wohl ganz gut. Hätte Anne Fromm ihrem taz-Publikum sagen müssen, dass sie auch für Übermedien arbeitet? Fromm meint: nee, hätte sie nicht. Hätte sie es eventuell mir sagen müssen? Sie meint, auch das hätte sie nicht machen müssen. Ich frage, ob sie sich vorstellen kann, dass ich ihr gar kein Interview gegeben hätte, wenn ich gewusst hätte, dass sie auch für Übermedien arbeitet. Sie meint, nee, das war alles in Ordnung so.

Frau Fromm gibt zwar genau die Antworten, die dazu führen, dass einige Journalist:Innen (zu Unrecht) als intransparente Interessenvertreter:innen gesehen werden, aber sie merkt dann doch, dass irgendwas nicht so ganz optimal gelaufen ist. Aufgeregt schlägt sie mir vor, noch mal ganz ohne Aufzeichnung mit mir reden zu wollen, so ganz privat, ohne Tonband, ohne Veröffentlichungsabsicht, da könne man sicher noch einiges klären. Mannomann, was ist das alles hier? An dieser Stelle würde ich wohl sonst wieder schimpfen, aber was solls. Ich lass es einfach mal, weil es so schon traurig genug ist.

Anbiederung an die Bild und den Nordkurier
Es geht leider noch weiter: Mich verstören diese Fotos, auf denen Jürn Kruse und Anne Fromm zusammen mit einer dritten Person auf einem Dach stehen und die oberste Führungsriege der Bild (Diekmann, Koch, Reichelt) nachstellen. Das soll ironisch sein. Wenn man aber weiß, dass Kruse bei Springer gelernt hat, ist es eben doch wieder ernster. Was soll eigentlich diese ganze Anbiederung an die Bild? Warum gibt es das alles, warum gibt es gemeinsame Fotos Kruses mit Kai Diekmann? Dieses Rumgefummel mit dem rechtsfickenden Bild-Boulevard, das halte ich nicht aus.

Warum nimmt die taz-Redakteurin den Nordkurier in Schutz - obwohl es um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geht? “Wie auf einer rebellischen Insel im Meer der Einförmigkeit“, lässt sie Jürgen Mladek schwadronieren. Es gibt noch viele weitere schlimme Mladek-Zitate, die sie unkritisch veröffentlicht. Wenn er das alles wüsste, Rudi Dutschke würde sich im Grab nacheinander alle acht Finger abhacken!

Es gibt übrigens auch neutrale und trotzdem kritische Artikel über diesen KATAPULT-Übermedien-Streit: zum Beispiel hier und hier. Das sind Texte, die mal Niggemeier, mal mich und mal Kruse scheiße finden. Faire Sache.

Wie ist es beim Team Kruse? Erst kamen Kruse und sein geheimer Informant um die Ecke, dann sein erster Chef Niggemeier, dann sein zweiter Chef Rosenkranz, jetzt seine alte Kollegin von der taz, die gleichzeitig auch seine neue Übermedien-Kollegin ist. Fünf Leute sind das mittlerweile. Bei mir macht sich die Vermutung breit, es handelt sich hierbei um einen traurigen Haufen aktueller Kruse-Kollegen, die ihren netten Freund von der Springer-Akademie in Schutz nehmen sollen. Kommt vielleicht Diekmann als Nächstes längsgeschlendert und kritisiert mich? Ich würde in dem Fall meine Mutter fragen, ob sie auch mal was Positives über mich abjubelt.

Nachtrag: Niggemeiers Text ist falsch
Eigentlich wollte ich das Thema nicht noch einmal aufwärmen, aber nach diesem neuen Artikel vom Kruse-Team muss ich das noch einmal klarstellen: Stefan Niggemeier, Gründer von Übermedien, hatte vor ein paar Wochen in einem Artikel versucht zu erklären, warum sein Angestellter Jürn Kruse überhaupt so recherchiert hat, wie er eben recherchiert hat. Am Ende entschuldigt sich Niggemeier für Kruse. Ich nehme die Entschuldigung an, Fehler einräumen find ich gut. Hab ich auch schon mal durchgezogen. Niggemeier macht in seiner Kruse-Verteidigung aber noch mal ein neues Fass auf und schreibt, ich hätte in einem früheren Interview über meinen Roman einen NDR-Moderator angelogen.

Oh Mann, Niggemeier. Ich weiß, ihr hattet Abokündigungen nach der Geschichte, ich weiß, ihr brauchtet schnell ein Argument gegen mich, um die Flut der Empörung wegen der journalistischen Fehlleistung zu stoppen - aber das geht so nicht. Das ist nicht mehr in Ordnung.

Wie es war: Im Gespräch mit Kruse, dessen Mitschnitt wir veröffentlichten, habe ich mehrere Stellen wegen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte rausgepiept. Unter anderem auch eine Stelle, an der ich von einem NDR-Interview und meinem ehemaligen Nachbarn erzähle. Der NDR-Moderator hatte mich gefragt, ob denn der Nachbar aus meinem Roman nicht leicht zu erkennen sei, denn man finde ihn bei Google. Es sei wohl der erste Google-Treffer. Ich sag, “Hoppla, hehe, also der erste Treffer, den man bei Google findet, der ist es dann wohl nicht, hahaha”. Ich lache während dieser Aussage. Dem Moderator, der Tonfrau und auch dem Tonmann war in diesem Moment klar, was ich gemacht hatte. Allen Beteiligten war die Ironie klar. Verstehen Sie, Herr Niggemeier?

Wenn es nicht klar gewesen wäre, hätte der Moderator nicht direkt angeboten, die Frage aus dem Interview zu nehmen, was ich abgelehnt habe, aber später vom NDR trotzdem gemacht wurde. Das erzählte ich Kruse und auch ihm war das klar, das merkt man auch im Interview. Was macht Niggemeier daraus: Fredrich piept die Stelle raus, weil er da zugegeben hat, dass er einen NDR-Moderator belogen hat. Diese Kommunikation so heftig zu verfälschen, lässt mich wirklich an Ihnen zweifeln. Ich habe Respekt vor Ihrer Arbeit, ich habe früher Ihren privaten Blog gelesen, ich finde auch “Bildblog” wichtig, ich fand Übermedien gut, aber das hier lässt mich ernsthaft zweifeln.

Diese Situation mit dem NDR als Lüge auszulegen, ist nicht aufrichtig. Und: Ich habe jetzt zum ersten Mal die fiktive Figur “Streek” aus meinem Roman gegoogelt. Was kommt raus? Ein Greifswalder Arzt. Nun ja, was soll ich sagen. Das ist er nicht. Ruft ihn doch mal an und fragt, ob er jemals Kontakt zu mir hatte, ruft doch einfach mal alle an, die ihr bei Google findet, und fragt sie, ob sie mal meine Nachbarn waren. Ich bin hier zwar grad der glückliche Trottel, der erst spät rausbekommt, dass die Figur wirklich nicht zu enttarnen ist, aber ihr Hauptargument ist dadurch falsch.

Schluss jetzt!
Der sehr geheime Informant, der Kruse damals überhaupt erst beauftragt hat, einen Skandal über mich zu erzwingen, geht mir übrigens immer noch regelmäßig auf die Nerven. Er kontaktiert und nervt uns auf mehreren Wegen. Die Person ist einigermaßen besessen davon. Das ist wirklich ein anstrengendes Duo aus Informant und Journalist, dass sich da zusammengefunden hat. Falls noch irgendjemand Kontakt zu dieser Informantenperson hat, könnt ihr den bitte zurückpfeifen? Der nervt wirklich. Der soll aufhören! Das ist alles unwürdig.

Die Ironie an diesem ganzen Drama: Der Roman, der eigentlich kaputt gemacht werden sollte, wird jetzt öfter verkauft als vorher. Darüber hatte sich Niggemeier ja schon prophylaktisch geärgert. Die ersten Leser:innen melden sich zurück und schreiben mir, man habe durch den Roman niemals auch nur ansatzweise auf die Idee kommen können, so zu recherchieren wie Kruse.

Die Veröffentlichung des Kruse-Interviews hat noch eine positive Wendung. Ein alter Bekannter aus Greifswald, dem meine Editoriale immer viel zu “vulgär” sind, hat über das Interview mit Kruse bemerkt, dass ich eben nicht nur alles unbedacht rausballer, sondern durchaus überlege, wen ich wie hart angreife. Er findet meine Texte sicher immer noch nicht gut, aber kann wohl besser verstehen, was ich mache. Das Interview anzuhören lohnt sich also. Das finde ich wichtig, weil ich weiß, dass meine harten Artikel auch immer ein paar Leute verschrecken. Genau genommen finden meine schroffe Gangart 82,1 Prozent unserer Leser:innen gut. Aber ich will die 17,9 Prozent auch nicht ignorieren.

Befangenheitsantrag gegen Anne Fromm
Anne Fromm hält mir in ihrem Artikel übrigens auch vor, insgesamt nicht kritikfähig zu sein. Das kann man so denken, aber ich bin wirklich nicht gegen Kritik, sie kann gerne auch hart sein - aber hört auf, mich für dumm zu verkaufen. Wenn ihr mich zu diesem sensiblen Thema interviewen wollt und nicht mal offen sagt, dass ihr auch für Übermedien arbeitet, geht das einfach gar nicht. Vielleicht hätte ich ja dann gar kein Interview mehr geben wollen. Verstehen Sie das, Frau Fromm? Ach nee, hatte ich sie ja schon gefragt, versteht sie nicht.

Anne Fromm sagte im Telefonat vor Veröffentlichung ihres Artikels, Kruse müsse mir seine Motivation für ein Interview nicht nennen. Ich hätte da also falsche Ansprüche. Das kann ja sein. Lügen muss man aber trotzdem nicht, erwidere ich. Dazu sagte sie dann nichts mehr. Diese Haltung von Anne Fromm bekommt jetzt, da sie mir nicht mal sagte, dass sie auch für Übermedien arbeitet und offensichtlich eine enge Vertraute von Kruse ist, eine ganz neue Dimension. Jetzt wird eben auch die taz mit reingezogen und die taz-Lesenden einigermaßen verarscht bis zu dem Grad, dass rechte Medien beschönigt werden müssen - IN DER TAZ!

Das alles schadet nicht nur Anne Fromm und der taz, sondern dem Journalismus im Allgemeinen. Wenn Journalist:innen bei mehreren Medien arbeiten und sich auch gerne mal gegenseitig Preise schenken, dann muss man zumindest so transparent sein, das alles offenzulegen. Man muss offen ansagen, an welchen Stellen man befangen ist, voreingenommen ist, parteiisch ist, nicht mehr neutral sein kann. Das ist ein hoher Standard in der Rechtsprechung, aber im Journalismus anscheinend leider noch nicht. Deshalb stelle ich an dieser Stelle einen Befangenheitsantrag gegen Anne Fromm.

Ich bin ab jetzt für ein Medien-Transparenzregister. Die meisten Medien arbeiten komplett frei und ohne Zwänge, aber manche eben auch nicht. Für die Legislative gibt es das ja bereits. Für Medien nicht. KATAPULT hat Geschäftskontakte zu Fritz-Kola und “Titanic”. Ich persönlich schreibe seit 2016 ausschließlich für KATAPULT. Man könnte dieses Register so ähnlich führen wie ein Impressum. Alle Einzelheiten findet ihr im neuen KATAPULT-Transparenzregister.

Ihr sollt und müsst mich, meinen Roman und KATAPULT auch immer gerne kritisieren, aber wenn Leute alle miteinander befreundet und verschwägert sind, nebenbei vorgeben, eine neutrale Kritik zu schreiben und zusätzlich Bild-Diekmann und den Querdenken-Nordkurier rehabilitieren, dann halt ich es einfach nicht mehr aus. Ich gebe mir seit ein paar Wochen auch Mühe, nicht mehr so viel zu schimpfen. Fickt euch! (Scherz!)


Autor:innen

Der Herausgeber von KATAPULT und Chefredakteur von KATAPULTU ist einsprachig in Wusterhusen bei Lubmin in der Nähe von Spandowerhagen aufgewachsen, studierte Politikwissenschaft und gründete während seines Studiums das KATAPULT-Magazin.

Aktuell pausiert er erfolgreich eine Promotion im Bereich der Politischen Theorie zum Thema »Die Theorie der radikalen Demokratie und die Potentiale ihrer Instrumentalisierung durch Rechtspopulisten«.

Veröffentlichungen:
Die Redaktion (Roman)

Pressebilder:

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