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Lichtemission

Grenze zwischen Pakistan und Indien bei Nacht

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Grund dafür sind die vielen Flutlichtanlagen, die dort installiert wurden. Auf verschiedenen Internetseiten wird von 150.000 Flutlichtern und 50.000 Masten gesprochen. Wie viele es tatsächlich sind, lässt sich nicht verlässlich sagen.

Dass solche Daten immer kritisch betrachtet werden müssen, zeigt auch eine Begebenheit aus dem Jahr 2017: Das indische Innenministerium hatte einen Bericht veröffentlicht, um die geleistete Arbeit von Premierminister Narendra Modi bei der Sicherung der Grenze zu Pakistan zu loben. Unterstreichen sollte den Bericht ein beeindruckendes Foto, das eine befestigte und gut ausgeleuchtete Grenzanlage zeigt, die sich durch eine hügelige Landschaft bis ans Meer zieht. Wie kurz darauf aufgedeckt wurde, handelte es sich bei dem Bild allerdings um ein Foto der schwer bewachten Grenzanlagen zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta.

Dass die indisch-pakistanische Grenze aber tatsächlich schon seit Jahren mit Flutlichtern ausgestattet ist, beweisen spätestens Aufnahmen der US-Raumfahrtbehörde Nasa aus dem Jahr 2011.

Nasa-Foto vom 21. August 2011, aufgenommen von der Internationalen Raumstation ISS.
Nasa-Foto vom 23. September 2015, aufgenommen von der Internationalen Raumstation ISS.

Schon in den 1980ern begann Indien, die Grenze mit Zäunen zu befestigen, als es im westindischen Bundesstaat Punjab zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit Angehörigen der Sikh kam und Waffen aus Pakistan eingeschmuggelt wurden. Später kamen Patrouillenstraßen und Flutlichter hinzu. Ende 2009 waren von den 2.044 Kilometern Zaun, die entlang der indisch-pakistanischen Grenze errichtet werden sollten, 1.916 Kilometer fertiggestellt und 1.862 Kilometer beleuchtet. Zusätzlich begann die indische Regierung 2007 damit, an allen internationalen Grenzen weitere Technologien wie Nachtsichtgeräte, Wärmebildkameras und Überwachungsradare einzusetzen.

Die Grenze zwischen Indien und Pakistan gilt heute als eine der am stärksten bewachten Grenzen der Welt. Historische Spannungen und Territorialstreitigkeiten um Kaschmir, Terrorismusgefahr und Schmuggel sind die Hauptgründe für die starke Abschottung.

Übrigens: 2017 wurde damit begonnen, die alten Natriumdampflampen durch LEDs zu ersetzen. Die Maßnahme soll den Energieverbrauch um die Hälfte senken.

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Geboren 1983, ist seit 2015 Redakteur bei KATAPULT und vor allem als Layouter, Grafiker und Lektor tätig. Er hat Germanistik, Kunstgeschichte und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Greifswald studiert.

Sein wissenschaftliches Hauptinteresse liegt im Bereich der Sprachwissenschaft.

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