Skip to content

Kampfdrohnen

Türkei umgeht Beschränkungen für Waffenexporte

By

Share article

Bilder und Videomaterial belegen, dass die kostengünstig hergestellte Drohne von den türkischen Behörden mittlerweile auch an andere Länder verkauft wurde. Auf der einen Seite verstößt die Türkei somit gegen internationale Handelssperren – etwa gegen ein UN-Waffenembargo, das eine Ausweitung des libyschen Bürgerkriegs verhindern soll. Andererseits kamen seit 2016 bereits zahlreiche Zivilisten durch die Drohne ums Leben. Daher gibt es internationale Kritik an den türkischen Drohnenverkäufen.

US-Beamte behaupten, die Türkei nutze ihren Nato-Status aus, um wichtige Einzelteile zur Fertigung der TB2 von westlichen Herstellern zu kaufen. Das bestätigen auch investigative Recherchen. Ihnen zufolge bezieht die Türkei wichtige Teile aus den USA, Kanada und Europa. Auch Deutschland liefert. Da nämlich viele der Einzelteile von handelsüblichen Geräten stammen – etwa aus HD-Videokameras –, unterliegen sie nicht den strengen behördlichen Prüfungen, die in den USA beim Export militärischer Teile gelten. Auch China und der Iran produzieren Drohnen aus Teilen, die nicht fürs Militär bestimmt sind. Jedoch müssen diese Länder US-Sanktionen und Ausfuhrbeschränkungen umgehen, denen die Türkei nicht unterliegt.

Einige US-Kongressabgeordnete fordern nun eine Aussetzung der Exporte von US-Technologie für die TB2. Auch in Deutschland drängen Teile der Opposition auf einen Exportstopp für wichtige Komponenten der Drohne. Sowohl die Biden-Administration als auch die Bundesregierung haben jedoch bisher keine Maßnahmen ergriffen – anders als beispielsweise Kanada. In den USA werden die kritischen Stimmen außerdem immer leiser. Die TB2 wird nun auch gegen die russischen Streitkräfte in der Ukraine eingesetzt.

Aktuelle Ausgabe

KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abonnements. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr.

KATAPULT abonnieren

Authors

Alexander Fürniß
KATAPULT-Redakteur

Translators

Latest Articles

“Most people who I know left or are about to leave the country“

Last Thursday the KATAPULT had the chance to speak to a young woman in Russia about the situation inside the country. Originally it was planned as a video-interview. However the newest regulations in Russia which suppress the freedom of press and punish the spreading of information against the government are punishable with  a prison sentence of up to 15 years. That’s why the interview will now be published as completely anonymized text. The photos were sent by the interviewee. Her name and hometown has been verified by KATAPULT.

Russia's war against Ukraine. Russia's war against the world

This morning started with good news: No regional hub of Ukraine is occupied by the Russians. Very good news, considering the last eight days.

Today, we hired the first 15 Ukrainian journalists

14 of the 15 are women. Four are currently fleeing West. Some are in calmer regions of Ukraine, while some are in violent war zones.