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Archäologie

Die meisten Pyramiden stehen in Ägypten? Nein!

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Die meisten Pyramiden stammen aus der Zeit des Reichs von Kusch, das zwischen dem 8. Jahrhundert v.u.Z und dem 4. Jahrhundert n.u.Z. existierte. Es erstreckte sich entlang des Nils vom Norden Ägyptens bis nach Khartum, der Hauptstadt Sudans. Aufgrund ihrer afrikanischen Herkunft werden die Herrscher von Kusch auch "Schwarze Pharaonen" genannt.

Besonders viele Pyramiden wurden etwa 200 Kilometer nordöstlich von Khartum errichtet, es wird von mehr als 200 berichtet. Die sogenannten Pyramiden von Meroe stammen aus der Blütezeit des Königreichs von Kusch (ab dem 3. Jahrhundert v.u.Z.) und dienten nicht nur Herrschern als Grabstätte, sondern auch hohen Beamten. Mit einer typischen Höhe von 20 bis 30 Metern sind sie deutlich kleiner als ihre ägyptischen Gegenstücke, insbesondere die Pyramiden von Gizeh.

Die Pyramiden von Gizeh sind auch deutlich älter. Sie wurden zwischen 2600 und 2500 v.u.Z. gebaut, im sogenannten altägyptischen Alten Reich. Die größte der drei Hauptpyramiden ist die Cheops-Pyramide. Ursprünglich hatte sie eine Höhe von etwa 147 Metern.

Die älteste Pyramide liegt etwas südlich davon: die Djoser-Pyramide. Sie wurde um 2650 v.u.Z. errichtet.

Allerdings berichtete Ende letzten Jahres ein indonesisches Archäologenteam von einem spektakulären Fund. Sie behaupten, im Westen der Insel Java die Überreste einer Pyramide entdeckt zu haben, deren erste Bauphase bereits vor 27.000 bis 16.000 Jahren begonnen haben soll. Das steht im krassen Gegensatz zur bisherigen Forschung: Der bisherigen Annahme nach wurden die Menschen erst vor 11.700 Jahren sesshaft; der bisher erste bekannte Großbau ist etwa 11.000 Jahre alt (Göbekli Tepe in der heutigen Türkei). Entsprechend werden die Forschungsergebnisse hinterfragt und aktuell geprüft.

Übrigens: Auch die Zahl der Pyramiden schwankt von Quelle zu Quelle. Wir haben die augenscheinlich am häufigsten zitierten Angaben dargestellt.

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Tim Ehlers, geboren 1983, ist seit 2015 Redakteur bei KATAPULT und vor allem als Layouter, Grafiker und Lektor tätig. Er hat Germanistik, Kunstgeschichte und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Greifswald studiert.

Sein wissenschaftliches Hauptinteresse liegt im Bereich der Sprachwissenschaft, speziell der Psycho- und Politolinguistik.

 

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