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Nach Offensive

Aserbaidschan erobert Bergkarabach

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Der Konflikt um die Region Bergkarabach, in der Arzach liegt, ist eigentlich ein Territorialstreit zwischen Armenien und Aserbaidschan. Völkerrechtlich gehört die Region zu Aserbaidschan, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Der Konflikt dauert seit Jahrzehnten an und entlud sich in zwei Kriegen. Unterstützung erhielten die Länder jeweils von ihren Verbündeten, der Türkei (Aserbaidschan) und Russland (Armenien).

In den letzten Jahren hat Armenien die russische Unterstützung jedoch verloren. Zum einen, weil Russland durch den Krieg gegen die Ukraine geschwächt ist, zum anderen weil Armenien seit einiger Zeit einen Demokratisierungsprozess durchläuft und näher an die EU und die USA gerückt ist. Wohl aus diesen Gründen greift Russland derzeit nicht in den Konflikt ein. Aserbaidschan gilt heute als Autokratie.

Chronik des Konflikts:

1992

Armenien besetzt sieben Regionen, die zusammen mit Bergkarabach 20 Prozent des Staatsgebiets Aserbaidschans ausmachen.

1994

Der erste Bergkarabach-Krieg endet nach etwa 30.000 Toten und Hunderttausenden Vertriebenen aus beiden Ländern mit einem von Russland vermittelten Waffenstillstand.

2020

Aserbaidschan erobert Bergkarabach und einige umliegende Gebiete zurück. Die Türkei spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie war 1991 der erste Staat, der die Unabhängigkeit Aserbaidschans anerkannte. Nun liefert sie dem Land Bayraktar-Drohnen.

Das Verhältnis zwischen Armenien und Russland verschlechtert sich. Viele Armenier werfen Moskau vor, seiner Rolle als Schutzmacht nicht nachgekommen zu sein.

2023

Aserbaidschan und Armenien treffen eine Waffenstillstandsvereinbarung in Bergkarabach. Tausende Armenier:innen verlassen die umkämpfte Region. Sie befürchten offenbar, aus ihrer Heimat vertrieben oder Opfer aserbaidschanischer Gewalt zu werden.

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