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Deutschlandweit starben in der 52. Kalenderwoche des Jahres 2020 etwa 31 Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt der Vorjahre. Besonders auffällig sind die Sterbezahlen weiterhin in Sachsen, wo das Corona-Infektionsgeschehen im Herbst außer Kontrolle geriet. Dort lag die Übersterblichkeit bei 114,4 Prozent – somit starben trotz Eindämmungsmaßnahmen 1.288 Menschen mehr, als statistisch zu erwarten gewesen wäre. Auf das gesamte Jahr 2020 betrachtet liegt die Zahl der Sterbefälle in Sachsen nun 11,4 Prozent über dem Durchschnitt – obwohl das Bundesland gut durch die erste Corona-Welle manövrierte.
Die hohen Zahlen können neben Covid-19 auch noch durch weitere Faktoren beeinflusst werden. Wo das Gesundheitssystem unter Druck gerät, können andere medizinische Notfälle nicht angemessen versorgt werden. Auch ist es möglich, dass Menschen aus Angst vor einer Ansteckung die Notaufnahme wegen anderer Erkrankungen nicht rechtzeitig aufgesucht haben. Auf der anderen Seite dürften die reduzierte Mobilität und die Hygienemaßnahmen die Sterbefälle durch andere Todesursachen wie die Grippe deutlich gedrückt haben.
In anderen Bundesländern zeichnet sich ebenfalls ein bedenklicher Trend ab. In Thüringen starben in der 52. Kalenderwoche 62 Prozent mehr Menschen. In Brandenburg liegt der Wert bei 60, in Sachsen-Anhalt bei 46, in Hessen bei 36 und in Bayern bei 35 Prozent. Damit stieg die Übersterblichkeit in dieser Woche in einigen Bundesländern auch trotz aller Gegenmaßnahmen und Hygienebestimmungen auf einen höheren Wert als im Winter 2018, als die stärkste Grippewelle seit drei Jahrzehnten vielerorts eine deutliche Übersterblichkeit verursachte. Dies zeigt erneut, wie falsch der vielerorts noch immer geäußerte Vergleich von Covid-19 mit der Influenza ist.
Die in unserer Grafik verwendeten Daten des Statistischen Bundesamts sind hier zu finden.
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