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Die Ängste der Deutschen

Nicht Sachsen

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Nein, nicht Sachsen. Die Bevölkerung des Landes der PEGIDA-Proteste hat im Ländervergleich keine besondere Angst vor Ausländern, sondern vor steigenden Lebenshaltungskosten.In vier weiteren Bundesländern sieht das genauso aus. In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Bayern hingegen gaben die Probanden der Studie an, direkte Angst vor den Spannungen zu haben, die durch den Zuzug von Ausländern entstehen.

Ängste sind oft komplizierter, als dass sie mit ein paar Fragen entschlüsselt werden könnten. Dennoch unterstützt die Studie die Vermutung, dass sich viele Bürger der neuen Bundesländer um ihre Existenz sorgen und deshalb auch vor weiteren Flüchtlingen Angst haben. Der Gedanke »Je mehr Arbeitslose und Flüchtlinge, desto weniger für den Einzelnen«. kann sich in wirtschaftlich schwachen Regionen relativ schnell verbreiten.

So gesehen muss die Ablehnung der Einwanderungspolitik nicht auf bloßer Ausländerfeindlichkeit basieren. Die Gefahr des eigenen sozialen Abstiegs ist in den wirtschaftlich schwachen neuen Bundesländern deutlich größer als beispielsweise in Bayern oder Baden-Württemberg.

In Bayern gaben die Befragten direkt an, Angst vor Flüchtlingen zu haben. Steigende Lebenskosten sind dort nur auf Platz 6 der Ängste-Rangliste.

Gut ausgebildete Bürger, mit Fähigkeiten, die nicht so schnell erlernt werden können, haben kein Problem mit der Einwanderungspolitik. Ein 20-Jähriger Afghane mit Hauptschulabschluss wird höchstwahrscheinlich kein Staatsanwalt mehr. Flüchtlinge werden die Arbeit dieser hochausgebildeten deutschen Bürger in naher Zukunft nicht übernehmen können.

Die bildungsferne Bevölkerung ohne besondere Fähigkeiten hat hingegen Angst davor, durch motivierte Arbeitskräfte aus dem Ausland ersetzt zu werden. Diese Angst ist berechtigt, sie ist kein falsches Konstrukt.

Deshalb ist die Hilfe und Ausbildung für die Unterqualifizierten das alleinige Mittel gegen diese Art der Ausländerfeindlichkeit und die immer häufiger vorkommenden rassistischen Übergriffe.

Die zurückgebliebenen Deutschen dürfen nicht länger zurückbleiben, ihre Lage muss sich so verbessern, dass sie keine Sorgen mehr um steigende Lebenshaltungskosten haben müssen – des inneren Friedens wegen.

Autor:innen

Der Herausgeber von KATAPULT und Chefredakteur von KATAPULTU ist einsprachig in Wusterhusen bei Lubmin in der Nähe von Spandowerhagen aufgewachsen, studierte Politikwissenschaft und gründete während seines Studiums das KATAPULT-Magazin.

Aktuell pausiert er erfolgreich eine Promotion im Bereich der Politischen Theorie zum Thema »Die Theorie der radikalen Demokratie und die Potentiale ihrer Instrumentalisierung durch Rechtspopulisten«.

Veröffentlichungen:
Die Redaktion (Roman)

Pressebilder:

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