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Parlamentswahl in Indien

1.700 Parteien und 900.000.000 Wähler

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Die Wahl in den 29 Bundesländern ist in sieben Phasen unterteilt. Die elektronischen Wahlmaschinen werden im ganzen Land gebraucht und werden unter anderem mit Elefanten, Kamelen, Hubschraubern und Booten transportiert. 11 Millionen Freiwillige helfen dabei, die Wahl durchzuführen.

Rund 1.700 Parteien sind dieses Jahr wählbar, zwei stehen jedoch im Vordergrund: die aktuelle Regierungspartei, die hindu-nationalistische Partei “Bharatiya Janata” (BJP, “Indische Volkspartei”), und die säkulare, sozialdemokratische Kongresspartei (INC), die zwischen 2004 und 2014 mit Manmohan Singh den Premierminister stellte.

Der aktuelle Premierminister Narendra Modi setzt auf seine letzten Erfolge. In den letzten fünf Jahren erreichte er unter anderem, dass mittlerweile 96 Prozent der indischen Bevölkerung einen Zugang zu einer Toilette haben, 2014 waren es nur 40 Prozent. Nun verspricht er Subventionen für Bauern, diese sollen jährlich 6.000 Rupien, also etwa 77 Euro betragen.

Die INC wird im Wahlkampf von einem Geschwisterpaar aus einer geschichtsträchtigen Familie vertreten. Die Spitzenkandidaten Rahul und Priyanka Gandhi sind die Ur-Enkel von Indiens Gründungsvater Jawaharlal Nehru und die Enkel der ersten weiblichen indischen Premierministerin Indira Gandhi. Priyanka Gandhi sieht ihrer Großmutter sehr ähnlich, was vor allem bei weiblichen und älteren Wählern Vertrauen wecken soll. Die Partei verspricht eine Art bedingungsloses Grundeinkommen, bei dem die ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung umgerechnet etwa 900 Euro jährlich erhalten sollen.

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Ehemalige Praktikantin bei KATAPULT.

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