Ab 19.3.2022 9:00 MEZ
Liveblog zum Krieg in der Ukraine
Von Juli Katz, Anja Köneke, Benjamin Fredrich, Cornelia Schimek, Daniela Krenn, Iris Becker, Janina Kiekebusch, Jonathan Dehn, Lilly Graschl, Kristin Gora, Ole Kracht, Sebastian Haupt, Tabea Stock, Tim Ehlers, Tobias Müller und Judith Schneider
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Das ist der fünfte Liveblog über die Ereignisse im russischen Krieg gegen die Ukraine. Alle bisherigen Karten und Entwicklungen findet ihr hier, hier, hier und hier.
Ein Rückblick







Eine Freigabe der nationalen Ölreserven kann den hohen Ölpreis dämpfen.
Wegen des Angriffskriegs in der Ukraine steigt der Preis für Rohöl stark an. Er ist auf dem höchsten Stand seit 2014.
Die Maßnahme der USA soll für sechs Monate gelten. Es sei die größte Freigabe an Ölreserven der Geschichte, so das Weiße Haus.

Ab Freitag sollen Gaslieferungen aus Russland nur noch in Rubel bezahlt werden können. Mit diesem Schritt will Wladimir Putin die russische Währung und damit die russische Wirtschaft stärken.
Aus Sicht der westlichen Abnehmerstaaten verstößt Russland damit gegen bestehende Verträge.

![Zitat Robert Habeck: Wir werden dadurch [durch die Sanktionen] ärmer werden.](https://katapult-magazin.de/media/pages/artikel/liveblog-zum-krieg-in-der-ukraine-3-1/f77aadd3c2-1648739458/2022-03-habeck-zdf-01-360x.png 360w, https://katapult-magazin.de/media/pages/artikel/liveblog-zum-krieg-in-der-ukraine-3-1/f77aadd3c2-1648739458/2022-03-habeck-zdf-01-720x.png 720w, https://katapult-magazin.de/media/pages/artikel/liveblog-zum-krieg-in-der-ukraine-3-1/f77aadd3c2-1648739458/2022-03-habeck-zdf-01-1024x.png 1024w, https://katapult-magazin.de/media/pages/artikel/liveblog-zum-krieg-in-der-ukraine-3-1/f77aadd3c2-1648739458/2022-03-habeck-zdf-01-1280x.png 1280w, https://katapult-magazin.de/media/pages/artikel/liveblog-zum-krieg-in-der-ukraine-3-1/f77aadd3c2-1648739458/2022-03-habeck-zdf-01-1536x.png 1536w)
Alle spüren die hohen Energie- und Lebensmittelpreise deutlich. Manche aber mehr als andere. Wer wird wirklich ärmer?
Geringverdiener:innen, die einen Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel und Energie wie Strom, Heizöl oder Sprit ausgeben, trifft es besonders hart. Die Preise dafür steigen gerade deutlich. Auch Student:innen, Rentner:innen oder Sozialhilfeempfänger:innen spüren finanziellen Druck, wenn die staatlichen Leistungen nicht rechtzeitig erhöht werden. Wer gespart hat, wird Geld verlieren. Geld, das auf Tagesgeldkonten und Sparbüchern liegt, wird weniger wert.
Am stärksten betroffen von der aktuellen Teuerung sind vor allem Familien mit mittleren und geringen Einkommen. Für sie steigen die Kosten um bis zu 5,4 Prozent. Kinderlose sind durch die Inflation, unabhängig von ihrem Einkommen, weniger stark belastet.
Menschen aus dem unteren Drittel der Mittelschicht rutschen eher in die Armut. Vor allem junge Menschen sind hier besonders betroffen. Menschen die heute zwischen 22 und 29 Jahre alt sind, gehören deutlich seltener der Mittelschicht an, als ihre Eltern damals im selben Alter.
Wer die Teuerung kaum spürt oder zumindest leichter ausgleichen kann, sind Menschen mit hohem Einkommen oder Vermögen.
Die Bundesregierung versucht, dagegen zu wirken und hat eine Reihe von Maßnahmen präsentiert. Alle Erwerbstätigen, die Einkommensteuer zahlen, bekommen 300 Euro Zuschuss. Familien mit Kindern bekommen 100 Euro pro Kind. Sozialhilfeempfänger:innen sollen ebenfalls 100 Euro bekommen. Tickets für den öffentlichen Verkehr kosten nur noch neun Euro pro Monat. Gleichzeitig werden die Spritpreise künstlich nach unten gedrückt.
Diese kurzfristigen Maßnahmen können helfen, dass Menschen, die nicht so viel Geld haben weniger stark unter der aktuellen Kostensteigerung leiden. Trotzdem ändern sie nichts daran, dass diese Menschen grundsätzlich einem hohen Risiko ausgesetzt sind, zu verarmen.
Wichtig ist langfristig gesehen außerdem, dass Deutschland nicht mehr von Russlands fossilen Rohstoffen abhängig ist. Jetzt akut gilt aber auch: Energie sparen, wo es möglich ist. Dabei hilft es bereits, den Heizungsregler runter zu drehen.
Am heutigen Donnerstag telefonierte Russlands Präsident Putin mit dem italienischen Premierminister Draghi.
Ein Waffenstillstand sei dem Gespräch zufolge nicht in Sicht. Putin habe Draghi gesagt, dass laufende Gasverträge bestehen bleiben und europäische Unternehmen weiterhin Gaslieferungen in Euro oder Dollar statt in Rubel bezahlen würden.

In den letzten 24 Stunden sind etwa 20 Verletzte ins Krankenhaus gebracht worden, so der Bürgermeister von Tschernihiw.
Dabei habe Russland vor etwa der gleichen Zeit versprochen, seine Angriffe „drastisch zu reduzieren". Auch in Kyjiw gab es dem Bürgermeister zufolge mehr Angriffe statt weniger.


Die ersten drei Kriegswochen hat Claudia Schmid im Südwesten der Ukraine verbracht. Sie hat Flüchtlingstransporte mitorganisiert, Hilfsgüter verladen und Menschen zugehört, deren Häuser bombardiert werden. Seit Anfang vergangener Woche ist sie zurück auf der Kooperative Hof Ulenkrug, bei Stubbendorf zwischen Gnoien und Dargun. Im Interview hat sie KATAPULT MV von ihren Erfahrungen berichtet.
Zum Artikel
In Cherson solle eine prorussische „Volksrepublik“ entstehen.
Moskau bereite dort eine Volksabstimmung dafür vor, so der ukrainische Generalstab. Damit würde das vom russischen Militär eroberte Cherson den Separatistengebieten Donezk und Luhansk ähneln. Durch den Status "Volksrepublik" können zivil-militärische Verwaltungen entstehen, die das Gebiet stärker kontrollieren können.
Die Stadt ist von strategischer Bedeutung für den Schutz der Hafenstadt Odesa.

In MV sind die Löhne bundesweit am niedrigsten.
Im Vergleich zu 2020 ist der Unterschied beim durchschnittlichen Lohn zwischen ganz Deutschland und MV sogar angestiegen.
Zum Artikel von Katapult MV

Vor der russischen Invasion in die Ukraine waren rund 3.650 deutsche Firmen in Russland aktiv. Viele haben ihre Geschäfte nun verkauft oder eingestellt.
Unternehmen, die sich nicht aus dem russischen Markt zurückziehen, argumentieren damit, dass die Versorgung mit Lebensmitteln sichergestellt werden müsste. So wie auch der Supermarkt Globus. Er beschäftigt etwa 10.000 Mitarbeitende in Russland. Auch Fresenius beliefert Russland weiterhin mit Medizinprodukten und hat sich dagegen entschieden, seine 1.000 Dialysezentren zu schließen.

China ist am wichtigsten für den russischen Außenhandel. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern beträgt 100 Milliarden US-Dollar, oder auch 18 Prozent des gesamten Handels von Russland. Sprich, fast jede fünfte russische Außenhandelstransaktion war mit China.
Russland exportiert vorrangig Erdöl und importiert am meisten Autos und Autozubehör, Rundfunkausstattung und Computer. Autos kommen oft aus Deutschland.
Russland ist auch hochgradig von den europäischen Handelsbeziehungen abhängig gewesen. Die Europäische Union würde in der Grafik auch noch China überholen. Alleine Deutschland, die Niederlande und Italien kommen geschlossen auf 16 Prozent aller Handelsbeziehungen Russlands. Also zwei Prozentpunkte weniger als China.

Die Informationen lassen sich bisher nicht von unabhängiger Seite überprüfen. Mariupol wird seit Wochen belagert, dadurch ist die Kommunikation zusammengebrochen.
Unter den 70 Menschen sollen sich vor allem Frauen und medizinisches Personal befinden. Die Stadtverwaltung von Mariupol berichtet außerdem auf Telegram, dass bereits mehr als 20.000 Einwohner:innen gegen ihren Willen nach Russland gebracht wurden.

Die Eisenbahn versorgt das russische Militär. Kommt keine neue Ausrüstung, Munition und Treibstoff, könnte sich die militärische Lage "radikal" zugunsten der Ukraine verändern.
Wer verantwortlich ist und ob immer noch eine Störung auf der Strecke Homel - Kyjiw vorliegt, ist ungeklärt. Es gibt aber Berichte über spezielle Schutzwachen entlang der Strecke, um solche Aktionen zu verhindern.

Seit Neustem fliegen auch die Flieger von Cathay Pacific von New York nach Hong Kong nicht mehr über Russland. Der Langstreckenflug wird dadurch nur noch länger.
Der Flugplan startet Anfang April. Bis dahin war es schwierig, in Hong Kong zu landen, weil es extrem strenge Corona-Regelungen im Land gab.

Unser Ukraine-Team steht!
Wir suchen bald ein Büro in der Ukraine und produzieren schon jetzt das Buch “100 Karten über die Ukraine”. Es wird in vier Sprachen erscheinen.
KATAPULT hat in Greifswald ein Geflüchtetenheim errichtet. In einer Woche gehts los!
Zum Artikel über das neue KATAPULT-Ukraine Team und alle Aktionen rund um die Ukraine

Belgien und die Niederlande werfen den russischen Diplomaten Spionage und Geheimdiensttätigkeiten vor. Russland wiederum revanchiert sich für die Ausweisung russischer Diplomaten aus den baltischen Staaten vor zwei Wochen.

Kyjiw ist seit Wochen hart umkämpft. Seit gestern konnte die ukrainische Armee kleine Erfolge erzielen, so der britische Nachrichtendienst. Die russische Armee bleibe aber trotz allem eine Bedrohung für die Stadt.
Währenddessen haben Russland und die Ukraine am heutigen Dienstag in Istanbul über einen möglichen Waffenstillstand verhandelt. In diesen Gesprächenkam auch zum ersten mal das Thema auf: Russlands Präsident Putin zeige sich für ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj bereit.

Viele ukrainische Künstler:innen müssen gerade ihr Land verlassen. Ihre Kunst bleibt häufig zurück.
Die Künstler:innen und große Museen bangen nun um ukrainische Kunstwerke und suchen nach Möglichkeiten, um diese in Sicherheit zu bringen.
In Deutschland bilden sich aktuell Strukturen und Hilfsangebote zur Sicherung des Kulturgutes aus der Ukraine.
Zum Artikel über Kunst im Krieg



Dafür soll die Ukraine kein Nato-Mitglied werden und keine Atomwaffen entwickeln.
In einem Entwurf über einen Waffenstillstand soll Russland von seinen zentralen Forderungen abgerückt sein. Die Financial Times beruft sich auf vier Personen, die über den neuesten Stand der Verhandlungen informiert wurden. Außerdem sei Russland bereit, einen EU-Beitritt der Ukraine zu akzeptieren.
Die Gespräche über einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul wurden für heute beendet. Es ist unklar, ob sie morgen fortgesetzt werden. Die Ukraine hat in den Verhandlungen nach eigenen Angaben ein neues System für Sicherheitsgarantien vorgeschlagen. Wenn dieses etabliert werden sollte, sei die Ukraine für einen neutralen Status bereit. Dafür sei aber ein Referendum nötig.

Das sind Olena Shovgenya, 42, und ihre beiden Töchter. Einen Artikel über die Familie gibt es auf der neuen Website von KATAPULT UKRAINE.
Beide Länder haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was Neutralität bedeutet. Russland zufolge soll die Ukraine nicht der Nato beitreten, keine Atomwaffen besitzen und möglicherweise entmiliarisiert werden. Für das ukrainische Volk ist das wahrscheinlich keine Option. Selenskyj hatte versprochen, dass das Volk über ein mögliches Abkommen mit Russland in einem Referendum entscheiden dürfe.

91 Stunden Fahrtzeit.
Nach Angaben des ukrainischen Wirtschaftsministeriums sind ungefähr 8.000 Kilometer Straßen seit der russischen Invasion zerstört worden. Dazu kommen 10 Millionen Quadratmeter zerstörte Wohnfläche und wirtschaftliche Schäden von einem Volumen von 564,9 Milliarden US-Dollar.

Ein Überblick








Nachdem Russlands Präsident Putin vor einigen Tagen verlangt hatte, dass russische Gaslieferungen in Rubel bezahlt werden müssen, kamen heute die G7-Staaten zu Beratungen zusammen.
Klares Ergebnis: Eine Zahlung in Rubel für laufende Verträge lehne man ab. Die Runde der G7-Staaten besteht aus Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, dem Vereinigten Königreich und den USA.

Eine neue Flagge ohne Blut.
Seit März verwenden Exilruss:innen und Putin-Gegner:innen eine Abwandlung der russischen Nationalflagge. Sie taucht immer häufiger in den sozialen Medien und auf Anti-Kriegs-Protesten in Russland aber auch in anderen Ländern auf. Auf ihr wird der rote Streifen durch einen weiteren weißen Streifen ersetzt. Die Flagge gilt als neues Symbol von Russ:innen, die sich gegen den russischen Angriffskrieg positionieren und sich für eine demokratische Zukunft Russlands einsetzen.
Das neue Emblem soll ein Russland ohne Putin symbolisieren. Den Protestierenden zufolge habe Putin durch seine Invasion in die Ukraine die Tricolore-Fahne diskreditiert. Der zweite weiße Streifen stehe für den russischen Schnee und Reue. Außerdem erinnert sie an die belarusische Protestflagge, die ein Belarus ohne den Machthaber Lukaschenko symbolisiert.

Der Brauerei-Konzern verlässt Russland. Er rechnet mit einem Verlust von 400 Millionen Euro.
Mit dem Schritt zieht Heineken anderen internationalen Unternehmen nach. Aus dem Verkauf des Russland-Geschäfts will das Unternehmen nach eigenen Angaben keinen Gewinn erzielen. Die 1.800 Mitarbeitenden sollen noch bis Jahresende bezahlt werden

Die Außenministerin Annalena Baerbock sagt: Frauen sind besonders betroffen vom Krieg. Das stimmt, sie sind beispielsweise besonders gefährdet, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden. Dennoch nehmen Frauen nicht nur passive Rollen ein. Der Frauenanteil im ukrainischen Militär ist sogar besonders hoch: Vor der russischen Invasion waren schätzungsweise 23 Prozent der ukrainischen Streitkräfte weiblich.
Julia Friedrich - die am Global Public Policy Institute in Berlin forscht - erklärt im KATAPULT-Podcast, welche Rolle Frauen in der ukrainischen Armee spielen, mit welchen Problemen sie im Kampfeinsatz konfrontiert sind und was am Faschismus-Vorwurf gegenüber Veteraninnen dran ist.
Zum Podcast

Der Anteil von Frauen im Militär ist gering, aber steigend.
Das ukrainische Militär verzeichnete vor Beginn der russischen Invasion einen Frauenanteil von circa 23 Prozent.


Mit diesem Schritt will sich das Unternehmen vor Verwechslung und Missverständnissen schützen.
Auf allen sozialen Kanälen wurde das Logo bereits ausgetauscht. Die Website zeigt aktuell noch die ursprüngliche Version.
Das Z-Symbol gilt weltweit als Zustimmung für den Angriffskrieg Russlands. Neben dem russischen Militär benutzen auch Befürworter der Invasion das Zeichen.
Die Opposition in Russland wird seit Jahren systematisch unterdrückt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wurden die Repressionen noch einmal verschärft. Statt auf Demokratisierung sieht es in Russland nach Diktatur aus.

Die Opposition in Russland wird seit Jahren systematisch unterdrückt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wurden die Repressionen noch einmal verschärft. Statt auf Demokratisierung sieht es in Russland nach Diktatur aus.










Rückblick auf die letzten 24 Stunden.






Bild.de in Russland nicht mehr aufrufbar!
Die russische Medienaufsichtsbehörde sperrt den Zugang zu bild.de. Ein Grund dafür wurde nicht genannt. Bild.de bietet seit Invasionsbeginn auch ausgewählte Artikel auf Russisch an.
Die russische Regierung schränkt unter Berufung auf das umstrittene Mediengesetz seit Invasionsbeginn zahlreiche nationale und internationale Medien zu Propagandazwecken ein.

Politiker:innen aus Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg fordern nun auch, dass das Tragen und Verbreiten des Z-Symbols verboten wird.
In Niedersachsen und Bayern ist das Z-Symbol bereits verboten. Mit dem Buchstaben wird derzeit Unterstützung für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgedrückt.
Für das öffentliche Tragen kann man jedoch prinzipiell in ganz Deutschland bestraft werden. Grundlage dafür ist der Paragraf 140 Nr. 2 des Strafgesetzbuches. Er behandelt das Billigen von Straftaten. Die russische Invasion wird als solche angesehen. Wer sie also öffentlich unterstützt, kann dafür belangt werden. Es drohen bis zu drei Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe.

Wie viele Geflüchtete seit Invasionsbeginn tatsächlich in Deutschland angekommen sind, ist nicht klar. Die Dunkelziffer kann durch fehlende Grenzkontrollen deutlich höher liegen.
Unter den Geflüchteten sind vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen. Ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen seit der russischen Invasion das Land nicht mehr verlassen, weil sie für die Verteidigung herangezogen werden.

Davon wurden 12 Journalist:innen getötet. Das meldet die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft.
Viele Reporter:innen haben die Ukraine seit Invasionsbeginn verlassen, weil sie Angriffe fürchten. So schloss die internationale Nachrichtenagentur Associated Press diese Woche ihr Korrespondent:innenbüro in Mariupol.
Insgesamt wurden seit Invasionsbeginn mindestens 56 Medienvertreter:innen in der Ukraine angegriffen. Darunter kommen 41 aus der Ukraine. Ob die Journalist:innen gezielt angegriffen wurden, ist unklar.

Der ukrainische Präsident fordert erneut weitere Waffen.
Die ukrainischen Truppen würden Kampfflugzeuge und Panzer brauchen, um etwa schwer umkämpfte Städte wie Mariupol zu verteidigen.
Außerdem wies Selenskyj darauf hin, dass das russische Militär eine Bedrohung für die Nato-Nachbarstaaten werden könnte, wenn die internationale Gemeinschaft keine weiteren Waffen liefern würde.
Deutschland hat bisher Panzerabwehrwaffen, Boden-Luft-Raketen und Luftabwehrraketen in die Ukraine geliefert. Die Ukraine soll auch weiterhin Waffen aus den Beständen der Bundeswehr erhalten. Am Mittwoch trafen weitere 1.5000 Luftabwehrraketen und 100 Maschinengewehre in der Ukraine ein.

Zusammenfassung. Weitere Karten in den Kommentaren.




Es solle zeigen, dass nicht alle Russ:innen den Kreml unterstützen, so die Veranstalter:innen.
Russ:innen sind eine der größten ausländischen Minderheiten in Tschechien. Knapp 45.000 Russ:innen leben hier.

Russland und Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das Schwarze Meer bei Odesa vermint zu haben.
Seeminen können sich lösen und durch Wind und Strömung weit treiben. Nachdem Fischer am Freitagmorgen eine Mine gefunden hatten, sperrte die Türkei die Durchfahrt für Frachtschiffe.

Öffentliche Verkehrsmittel, Geschäfte, Apotheken und Tankstellen bleiben in der Zeit geschlossen.
"Bitte seien Sie vorsichtig", schreibt Bürgermeister Klitschko Samstagmorgen auf seinem Telegramkanal

Die letzten Wochen war der Zug voller Russ:innen, die das Land verlassen haben.

Die Bahnverbindung ist eine der letzten zwischen der EU und Russland. Eine gibt es noch zwischen der russischen Exklave Kaliningrad und Russland, die Strecke führt über Litauen. Aus- oder einsteigen dürfen Russ:innen in Litauen aber nicht. So wird es für Menschen immer schwieriger, aus Russland auszureisen.
Die Straßen bleiben aber weiterhin für Ein- und Ausreisende geöffnet.
Russische Truppen sollen das Krankenhaus besetzt und den Bürgermeister entführt haben. In dieser Stadt leben viele Beschäftigte des Kernkraftwerks Tschornobyl.
Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Das gilt für alle Menschen in Russland.
Nur noch die Kreml-Version über die Arbeit von Botschaften, Handelsvertretungen und Behörden ist erlaubt.
Ein Mediengesetz verbietet bereits das Verbreiten von Falschnachrichten über die russische Armee. Dazu zählen Nachrichten, die nicht der Sicht des Kremls entsprechen. Wer es missachtet, muss mit bis zu 15 Jahren Haft rechnen.

Tagesüberblick




Ein Großteil der Ziele für die erste Phase der "militärischen Operation" sei nach russischen Angaben erreicht. Deswegen werde man sich jetzt auf die Donbas-Region konzentrieren.

Westliche Beobachter bezweifeln diese Darstellung. Sie sehen im Taktikwechsel unter anderem ein Eingeständnis, dass das russische Militär vor allem im Norden kaum Fortschritte macht. Seit der russischen Invasion vor einem Monat haben Putins Truppen dort noch keine größere Stadt eingenommen, Kyjiw ist noch nicht einmal komplett umschlossen.
Unabhängig davon sehen westliche Militärexperten die Gefahr, dass die ukrainischen Truppen im Donbas eingekesselt werden könnten. Die russischen Truppen könnten aus Charkiw nach Süden und aus Mariupol nach Norden vorrücken. Im Donbas sollen bis zu 45.000 Soldat:innen stationiert sein, ein Drittel der gesamten ukrainischen Armee. Das wäre ein enorm schwerer Verlust für die ukrainische Armee.
Es gibt jedoch auch Stimmen, die im angekündigten Taktikwechsel lediglich eine Finte sehen. Putin versuche damit, die ukrainischen Streitkräfte an einem Ort zu versammeln. So sind sie gezielter angreifbar. Eines zeigt die Operation aber: wie wichtig Mariupol dabei ist. Wenn die Stadt fällt, werden russische Truppen für den Vormarsch Richtung Norden frei.
Russland liefert etwa die Hälfte der Steinkohle, die in Deutschland verbraucht wird.

Ein Teil wird in Kraftwerken verbrannt, um Strom zu erzeugen. Aber auch die Industrie verbraucht Kohle. In der energieaufwändigen Stahlindustrie stammt etwa ein Zehntel der Steinkohle aus Russland.
Das soll sich nun ändern. Laut Bundeswirtschaftsministerium sollen hier Vertragsänderungen dazu fühlen, dass schon im April deutlich weniger Steinkohle aus Russland importiert wird. Im Herbst 2022 soll dann gar keine Steinkohle mehr aus Russland kommen.
Mehr über die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energie-Importen im Artikel.
Update!

In Niedersachsen und Bayern steht das öffentliche Tragen und Verbreiten des Z-Symbols unter Strafe.
Der Paragraf 140 Nr. 2 im Strafgesetzbuch behandelt das Billigen von Straftaten. Da der Angriffskrieg als solche gesehen wird, kann jemand, der diesen öffentlich unterstützt, bestraft werden. Und zwar prinzipiell in ganz Deutschland.
Dass Niedersachsen und Bayern nun explizit darauf hinweisen, macht deutlich, dass Putins Angriffskrieg nicht geduldet wird. Beide Länder haben Polizeidirektionen darauf aufmerksam gemacht, beispielsweise bei Demonstrationen auf solche Symbole zu achten.
Wer es öffentlich trägt oder verbreitet, kann strafrechtlich belangt werden.
Das teilt das niedersächsische Innenministerium am Freitag mit. Das öffentliche Tragen falle unter den Paragrafen 140 im Strafgesetzbuch, der öffentlich zur Schau getragene Billigung von Straftaten behandelt.
Das Z-Symbol ist seit der russischen Invasion immer wieder auf russischen Panzern zu sehen. Auch prorussische Unterstützer:innen des Kriegs zeigen es auf ihrer Kleidung oder ihrem Autofenster. Es ist zum Symbol für die Unterstützung von Putins Krieg geworden.

Putins Antwort: Er will seine Truppen an der Westflanke verstärken.

Das meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Putin fühle sich in Gefahr. Die Nato habe sich - wie bereits in den vergangenen Jahren - immer Richtung Russland bewegt. Damit bleibt Putin bei seinem Narrativ: Die Nato bedroht Russland.
Der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekräftigte in einem Sondergipfel am Donnerstag, es werde keine Stationierung von Nato-Truppen in der Ukraine geben. Die zusätzlichen Truppen rund um die Ukraine sollen dafür sorgen, dass sich der Krieg nicht ausbreitet.
Bis Mitte des Jahres nur noch halb so viel Öl aus Russland.

Das kündigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck heute morgen an. Bis voraussichtlich Mitte des Jahres sollen die deutschen Ölimporte aus Russland halbiert werden. Bis zum Jahresende soll dann gar kein Öl aus Russland mehr nötig sein.
Kanada kündigte gestern Abend an, in Zukunft mehr Öl nach Europa zu exportieren. Das Land ist der viertgrößte Ölproduzent weltweit.
Mehr über die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energie-Importen im Artikel.
Ein Forschungsinstitut aus Mecklenburg-Vorpommern ist Teil russischer Propaganda geworden. Die Behauptung: Die dortige Fledermausforschung sei ein geheimes Projekt mit der Ukraine zur Herstellung von Biowaffen. Sogar Putin selbst verbreitete diese Verschwörung.
Sind aber Fake News. Lest, was unsere Kolleginnen von Katapult MV dazu herausgefunden haben.

Abschied von russischem Gas ist schwierig, aber nicht unmöglich.

Die USA sagten der EU 15 Milliarden Kubikmeter Flüssigerdgas zusätzlich für dieses Jahr zu. Langfristig soll die Steigerung der Liefermengen ein Drittel aller derzeitigen Gasimporte aus Russland ersetzen.
Bei Gas ist die Unabhängigkeit von Russland schwer zu erreichen, weil die Infrastruktur fehlt. Bereits kurz nach der russischen Invasion hatte die deutsche Regierung angekündigt, vermehrt Flüssigerdgas-Terminals zu nutzen und zu bauen. Der Vertrag für einen Terminal in Brunsbüttel wurde am 4. März geschlossen. Weitere sollen folgen.
Bis zum Jahresende sollen die Gaslieferungen aus Russland auf 30 Prozent des deutschen Gesamtverbrauchs gedrosselt werden. Die Unabhängigkeit kann frühestens ab 2024 Realität sein, so das Bundeswirtschaftsministerium. Diese Unabhängigkeit ist aber nur dann möglich, wenn erneuerbare Energiequellen verstärkt ausgebaut werden.
Mehr über die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energie-Importen im Artikel.
Na, habt ihr Lust auf einen Sprachkurs in der Mittagspause? Thema heute: die Krankheit.
Mit Illustrationen von Carlott Klee, bei ihr gibt‘s das Wörterbuch auch zum Download.
Alle KATAPULT-Sprachkurse mit Illustrationen von Carlotta Klee.

Das Leben in Russland wird teurer.

Die Bevölkerung in Russland hat mit starken Preissteigerungen zu kämpfen. Laut Prognosen könnte die Inflation bis Jahresende bei 20 Prozent, im Vergleich zu 2021, liegen. Derartige Preissteigerungen hat Russland seit dem Ende der 1990er-Jahre nicht mehr erlebt. Besonders gestiegen sind die Preise für Möbel und Haushaltsgeräte.
Importierte Produkte sind durch den schwachen Rubel fast über Nacht teurer geworden. Darunter fallen beispielsweise Smartphones, ausländische Autos und Fernseher. Ebenfalls bemerkbar macht sich der Rückzug ausländischer Firmen aus Russland, etwa weil dadurch Arbeitsplätze verschwinden.
Am Anfang des Krieges kam es außerdem zu Panikkäufen. Besonders Zucker, Mehl und Weizen kaufte die russische Bevölkerung vermehrt, um sich abzusichern. Diese Käufe führten zusätzlich zu Engpässen in der Versorgung.
Das neue russische Mediengesetz wird bereits vermehrt angewendet.

Laut oberster Ermittlungsbehörde wird in mehr als zehn Fällen ermittelt. Direktor Alexander Bastrykin teilte der russischen Nachrichtenagentur Tass mit, dass dies wichtig sei, um die Anzahl Falschinformationen über die russischer Armee zu minimieren. Außerdem sagte er dass „der Informationskrieg des Westens gegen Russland, [...] zu einem Deckmantel für Völkermord, Aggression sowie nationalistische Angriffe auf Zivilisten im Donbass wird“.
In Russland ist es seit der Einführung des neuen Mediengesetzes verboten das russische Militär zu „verleumden“. Auch bestimmte Begriffe dürfen nicht mehr verwendet werden, beispielsweise „Krieg“ oder „Angriffskrieg“.
Das Update.








Der „erste echte Austausch von Kriegsgefangenen“ seit Invasionsbeginn, sagt die ukrainische Vize-Regierungschefin.
Sowohl die russische als auch die ukrainische Seite haben den Austausch bestätigt. Außerdem wurden 11 russische Seeleute aus der Ukraine nach Russland geschickt. Dafür kehrten 19 ukrainische Seeleute in die Ukraine zurück.

Die UN-Vollversammlung hat mit großer Mehrheit für die Resolution zur humanitären Situation in der Ukraine gestimmt.

Sie verlangt „eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten der Russischen Föderation gegen die Ukraine“. Darunter fallen ein Abzug der russischen Streitkräfte aus der Ukraine und das Beenden von Angriffen auf zivile Hilfseinrichtungen. 140 Länder stimmten der Resolution zu, die von der Ukraine eingebracht wurde. 38 Staaten enthielten sich, 5 stimmten dagegen. Anfang März hatte sich die UN-Vollversammlung bereits mit 141 Ja-Stimmen gegen den russischen Angriffskrieg positioniert.
Eine Resolution der UN-Vollversammlung ist völkerrechtlich nicht bindend. Ob sich durch das Ergebnis der Druck auf Moskau erhöht, ist deshalb fraglich.
Feierabend! Sprachkurs startet! Thema heute: Hygiene.
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Weitere 15 Personen wurden verletzt.

Laut ukrainischen Behörden standen die Menschen bei einer Poststelle für humanitäre Hilfe an, als der Beschuss begann. Charkiw wird seit Kriegsbeginn aus der Luft und mit Artillerie angegriffen. Die Stadt meldet, dass bisher mindestens 1.000 Häuser zerstört wurden.

Gas nur noch gegen Rubel.
Diese Regelung hat Präsident Putin gestern bekannt gegeben. Er will damit die russische Wirtschaft stützen und zwingt Europa eine schwere Entscheidung auf: entweder ab sofort kein Gas mehr in Russland einkaufen, oder die eigenen Sanktionen unterlaufen. Denn große Mengen Rubel gibt es gerade nur von der russischen Zentralbank – die steht auf den Sanktionslisten der EU und der USA.
Wirtschaftsminister Habeck nennt das Vorhaben Vertragsbruch. Österreich hat bereits angekündigt, seine Lieferungen weiterhin in Euro zu bezahlen.
Doga Huberhryz ist nun in Moldau und soll nach Israel gebracht werden. Die Aktion wurde von einem israelischen Rettungsdienst organisiert.
Die Holocaust-Überlebende wurde am 3. Oktober 1921 in Orichiw geboren. Während des Zweiten Weltkriegs floh sie nach Usbekistan, nach 1945 kehrte sie nach Kyjiw zurück.

Alona Liasheva, Soziologin in Lwiw, hat sich entschieden, in der Ukraine zu bleiben. Wieso, erzählt sie im Interview mit KATAPULT.

Gestern Nacht beschlossen.
Die Energiepreispauschale soll steuerlich absetzbar sein. Die Energiesteuersenkung soll für 3 Monate gelten und das Neun-Euro-Ticket monatlich für 90 Tage. Ab wann die Maßnahmen gelten sollen, ist noch nicht bekannt.

