Mediengeschichte
Wie Westverlage die ostdeutsche Regionalpresse übernahmen
Veröffentlicht am 19.07.2021
Ab Juli 1990 sollte die Treuhand nach einem Beschluss der Volkskammer Tausende DDR-Betriebe so rasch wie möglich privatisieren, sanieren oder abwickeln. 80 Prozent der in den nächsten vier Jahren „entstaatlichten“ Betriebe wurden an Westdeutsche verkauft, weitere 15 Prozent gingen an ausländische Bieter.1 So erging es auch den ostdeutschen Printmedien, die vor der Wende von der Staatspartei SED kontrolliert worden waren. Bis 2019 gehörten zwischenzeitlich alle größeren Regionalzeitungen westdeutschen Verlagen. Damals verkaufte der Kölner DuMont-Verlag die dramatisch heruntergewirtschaftete Berliner Zeitung an (Ost-)Berliner Unternehmer.