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Kartografie

Wie eine Karte die Geschichte des Israel-Palästina-Konfliktes verfälscht

Wann immer der Israel-Palästina-Konflikt hochkocht, ist sie wieder da: Hunderttausendfach wurde die „Palestinian Land Loss“-Karte im Netz geteilt. Doch die Grafik ist inkorrekt und manipulativ.

vonRedaktion
Veröffentlicht am 20.05.2021
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Israel breitet sich aggressiv aus und Palästina schwindet – das ist die simple Botschaft einer populären Zusammenstellung von vier Karten, die immer wieder im Internet die Runde macht, sogar von Wissenschaftlern geteilt wird und bisweilen auch von seriösen Medien nachgebaut wurde. Doch die Grafik ist manipulativ und verfälscht die Geschichte.

So werden etwa grundverschiedene Konzepte in der Darstellung vermischt. Die erste Karte zeigt die – angeblichen – privaten Besitzverhältnisse von Land im britischen Mandatsgebiet Palästina. Dieses bestand von 1920 bis 1948 und hatte die Herrschaft des Osmanischen Reichs über das Gebiet abgelöst. Die politische Kontrolle Palästinas lag in dieser Zeit also bei Großbritannien. Doch selbst die Darstellung des privaten Landbesitzes ist falsch, denn sie schreibt alle Gebiete, die nicht in jüdischem Besitz waren, einfach der arabischen Bevölkerung zu. Doch große Teile des Landes, so etwa fast der gesamte nahezu unbesiedelte Süden, gehörten niemandem und waren in öffentlicher Hand.

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