Die stärkste Erwärmung wurde im westlichen Mittelmeerraum beobachtet, einschließlich dem Iberischen und dem Tyrrhenischen Meer. Das berichtet das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus.
Demnach ist das westliche Mittelmeer derzeit von einer intensiven Hitzewelle betroffen. Am Sonntag betrug die durchschnittliche Wassertemperatur 26,01 °C. Bisher wurde in keinem Juni eine derart hohe Temperatur gemessen. Stellenweise hat das Wasser aktuell 27 und 28 °C.
Die Daten stammen vom 22. Juni und basieren auf Satellitendaten. Der "saisonale Durchschnitt", auf den sich Copernicus bezieht, beruht auf einer Klimastatistik seit 1982. Dabei werden die Abweichungen der Meeresoberflächentemperatur vom langjährigen Mittel dieses Zeitraums berechnet.
Ökologische Auswirkungen:
- die Hitze bedroht Meerespflanzen und -tiere
- zugleich wird das Eindringen invasiver Arten aus wärmeren Regionen begünstigt
- bei wenig Niederschlag und hoher Verdunstung steigt der Salzgehalt im Meer
Auswirkungen auf das Wetter:
- ein warmes Mittelmeer kann begünstigt (bei Südwestwetterlagen) Hitzewellen in Mitteleuropa
- warme Luft nimmt viel Feuchtigkeit auf; das kann zu heftigen Gewittern, Starkregen und Hagel führen, wenn die Mittelmeerluft auf kühlere Luftmassen im Norden trifft
- im Spätsommer/Herbst kann es zu sogenannten Medicanes (mediterrane Hurrikans) kommen
Auswirkungen auf die Energieversorgung:
- aufgrund der anhaltenden Hitze mussten mehrere Atomkraftwerke in Südfrankreich ihre Stromproduktion herunterfahren, da das Flusswasser zur Reaktorkühlung zu warm geworden ist

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Autor:innen
Geboren 1983, ist seit 2015 Redakteur bei KATAPULT und vor allem als Layouter, Grafiker und Lektor tätig. Er hat Germanistik, Kunstgeschichte und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Greifswald studiert.