Nach dem Zweiten Weltkrieg einigten sich zunächst 44 Staaten auf eine internationale Währungsordnung, die unter dem Namen Bretton-Woods-System bekannt wurde. Ziel war es, die Weltwirtschaft zu stabilisieren, den Handel zu fördern und finanzielle Krisen zu verhindern.
Die teilnehmenden Länder banden ihre Währungen an den US-Dollar, der wiederum durch Gold gedeckt war. Aus dem Abkommen gingen auch der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank hervor.
Das System endete Anfang der 1970er Jahre, als die USA die Goldbindung des Dollars aufhoben.
In der Folge gewannen flexible Wechselkurse an Bedeutung, was die internationalen Handelsbilanzen deutlich dynamischer machte. Während die USA zunehmend ein dauerhaftes Handelsdefizit verzeichneten - also mehr aus anderen Ländern importieren, als sie selbst ins Ausland verkaufen -, entwickelten Länder wie Deutschland, Japan oder später China stabile Exportüberschüsse.
Das neue Währungssystem ermöglichte diese Ungleichgewichte, war aber nicht ihr alleiniger Auslöser. Auch die fortschreitende Globalisierung, die Verlagerung von Produktion in Niedriglohnländer sowie der Fall des Eisernen Vorhangs trugen wesentlich zur Verschiebung der weltweiten Handelsströme bei.
Der Zusammenbruch des Ostblocks öffnete Osteuropa und Russland für den Welthandel, während China in den 1990er-Jahren seine Rolle als künftige Exportmacht ausbaute und 2001 der Welthandelsorganisation beitrat.

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Geboren 1983, ist seit 2015 Redakteur bei KATAPULT und vor allem als Layouter, Grafiker und Lektor tätig. Er hat Germanistik, Kunstgeschichte und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Greifswald studiert.