Die Studie von Sarah Abrahamsson vom Norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit sammelte Daten zu norwegischen Sekundarschulen aus den Jahren 2010 bis 2018. In Schulen, in denen Smartphones während der gesamten Mittelschule verboten waren, ging Mobbing bei Mädchen um 46 Prozent und bei Jungen um 43 Prozent zurück.
Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während sich Mädchen durch das Verbot in vielen Bereichen verbesserten, hatte es auf Jungen kaum Einfluss. Ein Handyverbot reduziert die Zahl der Arztbesuche wegen psychischer Probleme bei Fachärzten um fast 60 Prozent und bei Hausärzten um rund 29 Prozent – besonders bei Mädchen. Auch die Durchschnittsnoten der Mädchen verbesserten sich nach dem Verbot – vor allem in Mathematik. Und nach einem Verbot entschieden sich vier bis sieben Prozentpunkte mehr Mädchen für eine weiterführende Schule, die auf ein Studium vorbereitet.
Laut Abrahamsson lassen sich diese Unterschiede vermutlich darauf zurückführen, dass Mädchen Smartphones und insbesondere Soziale Medien häufiger und länger nutzen. 2023 forderte die Unesco ein weltweites Smartphoneverbot an Schulen.
Studie: Abrahamsson, Sara: Smartphone Bans, Student Outcomes and Mental Health, Bergen 2024. (PDF)
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