Richter entscheiden über Zugang zu Schwangerschaftsabbruch
Das Oberste Gericht der USA, der Supreme Court, befasst sich gerade mit einem Gesetz aus dem Bundesstaat Mississippi, das Schwangerschaftsabbrüche nach der 15. Woche verbietet – auch für Personen, die etwa durch Vergewaltigung oder Inzest schwanger wurden. Sollte der Supreme Court das Gesetz nicht beanstanden, könnten bis zu 21 US-Bundesländer ihre eigenen Gesetze deutlich verschärfen.1 Millionen Menschen könnten den Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch verlieren. Die Regelungen für Schwangerschaftsabbrüche wären damit so streng wie seit den 70ern nicht mehr. Damals hatte eine US-Bürgerin gegen ein texanisches Gesetz geklagt, dass Schwangerschaftsabbrüche weitgehend untersagte. Die Klägerin argumentierte, dass dies das verfassungsmäßige Recht auf Privatsphäre beeinträchtige - und bekam Recht. Der Fall ging als Roe vs. Wade in die US-amerikanische Rechtsgeschichte ein. Entschieden wurde, dass Abbrüche bis zur Lebensfähigkeit des Kindes prinzipiell erlaubt seien.2 Die ist etwa in der 24. Schwangerschaftswoche erreicht.