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Blutspende

Jeder Tropfen zählt

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Zuvor waren schwule und bisexuelle Männer jahrelang komplett von der Blutspende ausgeschlossen. 

Homo- und bisexuelle Männer sind statistisch gesehen öfter von HIV betroffen. Aber: Die Neuinfektionen mit HIV gehen seit Jahren zurück. Zudem sei die Vorsorge und Nachweismöglichkeit um vielfaches gestiegen, argumentiert der Schwulen und Lesbenverband Deutschlands. Die pauschale Einstufung schwuler und bisexueller Männer als Risikogruppe entspreche nicht mehr der Wirklichkeit.

Der Europäische Gerichtshof hat zudem 2015 geurteilt, dass ein Ausschluss nicht gerechtfertigt ist, wenn die Empfänger:innen der Blutspende nicht auch mit anderen Mitteln vor einer möglichen Infektion geschützt werden können. Solche Wege hat die Bundesregierung aber bis heute nicht beschritten. 

Außerdem werden Blutspenden dringend gebraucht, vor allem für Krebserkrankte. Und In vielen deutschen Bundesländern, wie Schleswig-Holstein, Brandenburg, Berlin, Sachsen, Hessen oder Baden-Württemberg sind die Blutreserven knapp. Bei unvorhergesehenen Katastrophen könnte das zum Problem werden.

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Fußnoten

  1. Ärzeblatt (Hg.): Blutspende-Rege­lungen für homosexuelle und transge­schlechtliche Menschen in der Diskussion, auf: aerzteblatt.de (20.4.2020).
  2. DRK-Blutspendedienst Nord-Ost (Hg.): Blutspendebarometer DRK-Blutspendedienst Nord-Ost, auf: blutspende-nordost.de (Stand 14.6.2021).

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