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Sexualisierte Gewalt in Konfliktregionen

„In modernen Konflikten ist es gefährlicher, eine Frau zu sein als ein Soldat“

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Die Resolution sieht vor, dass die Opfer eine bessere medizinische und psychologische Hilfe bekommen, die Strafverfolgung der Täter ausgeweitet und die Gesetzgebung zu diesen Gewalttaten gestärkt wird.

13 der 15 Mitglieder im Rat stimmten für den Entwurf, China und Russland enthielten sich. Die USA gaben erst nach einer Änderung des Textes ihre Ja-Stimme. Sie befürchteten, dass eine Passage die Vergewaltigungsopfer zu einer Abtreibung auffordern würde. Weitere Inhalte, die auf Verlangen Russlands, den USA und Chinas gestrichen wurden, bezogen sich auf die Einführung einer internationalen Institution zur Überwachung und Meldung von sexualisierten Gewalttaten.

Sexualisierte Gewalt, insbesondere gegen Frauen und Mädchen, wird in einigen Krisenregionen systematisch als Waffe eingesetzt, um die Zivilbevölkerung zu bestrafen oder Dorfgemeinschaften zu zerstören. Konkrete Zahlen über die Opfer gibt es nicht, da es an einer einheitlichen Erfassung fehlt und die Vorfälle aus Angst vor Stigmatisierung häufig nicht gemeldet werden.

Teils geht die Gewalt von staatlichen, teils von nicht-staatlichen Akteuren aus. In einigen Fällen, wie beispielsweise in Syrien, sind es sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Tätergruppen. So wirft ein vor kurzem veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen neben den Kämpfern des IS auch der syrischen Armee gezielte sexualiserte Gewalt gegen Frauen vor. IS-Kämpfer hielten über 6.000 jesidische Frauen gefangen, missbrauchten und verkauften sie als Sexsklavinnen.

Geleitet wurde die Sitzung vom deutschen Außenminister Heiko Maas. Seit diesem Jahr ist Deutschland für zwei Jahre nicht-ständiges Mitglied im wichtigsten Gremium der Vereinten Nationen und hat derzeit den Vorsitz des UN-Sicherheitsrats inne.

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