Hitlergruß auf dem Pausenhof
In Hamburg bastelte sich ein Viertklässler zu Fasching im Unterricht eine Naziuniform. Dazu klebte er sich ein Hakenkreuz auf den Oberarm.1 Immer häufiger tauchen auch Chat-Gruppen von Schülerinnen und Schülern auf, in denen fremdenfeindliche und volksverhetzende Inhalte geteilt werden. In Bayern ermittelte dieses Jahr der Staatsschutz gegen zwei 14-jährige Schüler. Sie hatten Hitler-Bilder, Hakenkreuze und Nazicomics im Klassenchat verschickt.2»Auf einmal haben 1.000 Schüler ein Hakenkreuz auf dem Handy«, so erzählt es ein Polizeihauptkommissar der »Süddeutschen Zeitung«.3 Viele Schülerinnen und Schüler wüssten aber gar nicht, dass sie sich dabei auch strafbar machen, wenn sie solche Nachrichten teilen. Neu ist das Phänomen rechter Schülerinnen und Schüler nicht: Im November 2018 wurden in Mecklenburg-Vorpommern zwei Schüler vom Unterricht ausgeschlossen, weil sie den Hitlergruß gezeigt hatten. Sie waren 12 und 14 Jahre alt. Auch an Sachsens Schulen steigt die Zahl rechtsmotivierter Straftaten seit 2017 an. 2018 wurden dort 105 Fälle gemeldet.4 Dazu gehören Schmierereien von Nazisymbolen und das Rufen von Parolen.