Grüße von der Sturmvogeloma
Früher waren Rechte leicht zu erkennen. Sie hatten eine Glatze, trugen Springerstiefel und Bomberjacke. Und heute? Das Erscheinungsbild von Menschen mit rechter Ideologie ist vielfältig, genauso ihre Lebensweise. Einige von ihnen wirken eher wie linke Aussteiger, die ein naturverbundenes Leben anstreben – Strickpullover, Trachtenkleidung, lange Haare und immer barfuß unterwegs. Viele betreiben ein Handwerk oder arbeiten in der Landwirtschaft, die Frauen oftmals als Hebammen. Sie sind sogenannte völkische Siedler. Das ist ein Sammelbegriff, der verschiedene Milieus vereint. Alle Anhänger verbindet ein antidemokratisches und antimodernes Denken.1 Im Mittelpunkt: völkisch-rechte Ideologie.2 Laut niedersächsischem Verfassungsschutzbericht gehören Familien dazu, »die im ländlichen Raum eine naturorientierte ländliche Lebensweise auf der Basis einer völkischnationalistischen Ideologie pflegen«.3 Ihre Weltanschauung bestimmt den streng organisierten Alltag und durchzieht sämtliche Lebensbereiche. »Von der Wiege bis zur Bahre sollen deutsche Sippenangehörige in der Gemeinschaft betreut werden«4, betonen Andrea Röpke und Andreas Speit. Die beiden Journalisten recherchieren seit Jahren in der Szene.