Parlamentswahl in Sri Lanka
Familie mit Machtmonopol
Veröffentlicht am 08.08.2020
Bei den Wahlen in Sri Lanka konnte die Volksfront (SLPP) am Mittwoch 145 der 225 Sitze im Parlament gewinnen und ist damit nur knapp an einer Zweidrittelmehrheit vorbeigeschrammt. Diese war das erklärte Ziel der Parteistrategen, weil sie so die Verfassung ändern könnten. Die fehlenden fünf Sitze zu organisieren, dürfte jedoch eine machbare Aufgabe sein. Die SLPP ist die Partei von Premierminister Mahinda Rajapaksa und dessen Bruder Gotabaya, dem Präsident des Inselstaates. Beide sind seit 2019 im Amt. Kritiker fürchten, dass sie Sri Lanka in eine autoritär-populistische Richtung steuern.1 Die Opposition ist schwach und gespalten.