Der größte Rechenfehler der Branche
Ein Viertel aller Treibhausgasemissionen weltweit entsteht in der Landwirtschaft:1 Der Einsatz von Düngemitteln setzt Stickoxide frei, die Rinderhaltung Methan. Wenn Pflanzen verrotten oder verbrannt werden, beim Heizen und beim Transport entsteht Kohlendioxid. Damit trägt die Landwirtschaft entscheidend zum Klimawandel bei. Überdies fallen ihr Wälder und Brachflächen zum Opfer, und damit der Lebensraum unterschiedlichster Pflanzen und Tiere. Für die Belastung von Natur und Klima müssen die Verursacher im Moment nicht aufkommen. Umgekehrt heißt das, die Kosten tragen alle: Aktuell zahlt die Gesellschaft etwa für umweltbedingte Gesundheitsschäden, Ernteausfälle oder Schäden an Ökosystemen. Die Kosten direkt in den Lebensmittelpreisen unterzubringen, ist schwierig. Verbraucher sind oft nicht bereit, mehr zu zahlen, der Handel drückt die Preise und Erzeuger klagen schon jetzt über zu hohe Produktionskosten. Die EU überdenkt die Richtlinien für ihre Agrarförderungen. Höhere Ausgaben für Umweltschutz in der Lebensmittelproduktion jetzt sollen noch höhere zukünftige Kosten durch den Klimawandel vermeiden helfen.