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Das ergibt eine erste empirische Untersuchung der Berichterstattung über den russischen Angriffskrieg in den deutschen Medien. Verfasst wurde sie von Marcus Maurer (Uni Mainz), Jörg Häßler (LMU München) und Pablo Jost (Uni Mainz). Sie werteten rund 4.300 Berichte über den Krieg in acht deutschen Leitmedien (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Bild, Spiegel, Zeit, ARD Tagesschau, ZDF heute und RTL aktuell) zwischen Ende Februar und Ende Mai 2022 aus.
Einig waren sich die untersuchten Medien hinsichtlich der Verantwortung für den Krieg und der Bewertung der beteiligten Kriegsparteien. Angesichts des offensichtlich völkerrechtswidrigen Vorgehens Russlands ist das wenig überraschend. Dass militärische Unterstützung und die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine überwiegend als sinnvoll erachtet wurde, überraschte die Autoren der Studie jedoch.
Sie betonen allerdings, dass von einer vollkommen einheitlichen Berichterstattung auch mit Blick auf das Thema militärische Unterstützung nicht gesprochen werden könne. Insbesondere der immer noch einflussreiche Spiegel habe sich gegenüber der Lieferung schwerer Waffen kritisch gezeigt.

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Geboren 1986, ist seit 2020 Redakteur bei KATAPULT. Er hat Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg und Greifswald studiert und wurde mit einer Arbeit im Bereich Politische Ideengeschichte promoviert. Zu seinen Schwerpunkten zählen die deutsche Innenpolitik sowie Zustand und Entwicklung demokratischer Regierungssysteme.
Geboren 1994, ist seit 2021 Grafikerin bei KATAPULT. Sie hat visuelle Kommunikation in Graz studiert und ist Illustratorin.