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Zerstörte Druckerei in Charkiw

90 Prozent wieder aufgebaut

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Fast ein Jahr nach dem Angriff ist die Druckerei in Charkiw fast wieder komplett einsatzbereit. 90 Prozent des Wiederaufbaus sind abgeschlossen, die letzten Maschinen werden installiert und neue Mitarbeitende eingearbeitet. In etwa einem Monat soll die gesamte Druckerei wieder in Betrieb gehen.

Die Reparatur hat zehn Millionen Euro gekostet. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde nicht nur die zerstörte Buchbinderei wieder aufgebaut, auch andere Geräte hat die Geschäftsführerin Tatyana Grinyuk modernisieren lassen.

Ein großer Schritt für die Druckerei, die im vergangenen Jahr nicht nur einen massiven Schaden erlitt, sondern auch die Aufgabe hatte, sich unter schwierigen Bedingungen neu zu organisieren. Die Front verläuft immer noch relativ nahe an Charkiw. Die Stadt ist zwar in ukrainischer Hand, aber lange nicht so belebt wie Kyjiw oder Lwiw.

Aus Sicherheitsgründen wurde über den Fortschritt der Reparaturen bislang nicht öffentlich berichtet. Nun hat KATAPULT jedoch einen exklusiven Einblick erhalten.

Ein besonderer Ort: Die Wand der Erinnerung

Einer der eindrucksvollsten Aspekte des Wiederaufbaus ist die künstlerische Neugestaltung der Druckereiwand, die ursprünglich von der Rakete getroffen wurde. Diese hat eine doppelte Bedeutung: Zum einen markiert sie die Stelle des Raketeneinschlags, zum anderen wurde sie nun von Künstlern als "Wand der Erinnerung" gestaltet: als Mahnmal, aber auch als Symbol der Widerstandsfähigkeit.

Geschäftsführerin Tatyana Grinyuk hatte relativ schnell damit begonnen, den Wiederaufbau zu planen. Unterstützt wurde sie von KATAPULT-Lesenden, die 94.000 Euro spendeten und dem US-amerikanischen Milliardär Howard Buffett, der ebenfalls finanzielle Hilfe zugesagt hatte. Der Betrieb lief in der Zwischenzeit ohne Buchbinderei weiter.

PULTU plant, die kommende Ausgabe wieder bei Faktor Druk drucken zu lassen.

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Autor:innen

Der Herausgeber von KATAPULT und Chefredakteur von KATAPULTU ist einsprachig in Wusterhusen bei Lubmin in der Nähe von Spandowerhagen aufgewachsen, studierte Politikwissenschaft und gründete während seines Studiums das KATAPULT-Magazin.

Aktuell pausiert er erfolgreich eine Promotion im Bereich der Politischen Theorie zum Thema »Die Theorie der radikalen Demokratie und die Potentiale ihrer Instrumentalisierung durch Rechtspopulisten«.

Veröffentlichungen:
Die Redaktion (Aufstieg)
Funk in Wuppertal (Absturz)
Fredrich rastet aus
Schlägereien in Parlamenten

Pressebilder:

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