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Landtagswahlen

Warum Arbeiter:innen die AfD wählen

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Für Oliver Kirchner, Spitzenkandidat der Partei in Sachsen-Anhalt, ist das ein Erfolg. Die Arbeiter:innen seien genau die Wähler:innenschicht, die die AfD bei sich haben wolle.

Ob die AfD die neue Arbeiter:innenpartei ist, wird in Parteienforschung seit einiger Zeit diskutiert. Weitgehend unbestritten ist, dass das politische Programm der Partei nicht pauschal als arbeiter:innenfreundlich angesehen werden kann. Dass sie in dieser Berufsgruppe trotzdem überdurchschnittlich erfolgreich ist, führen einige Beobachter:innen auf die Art und Weise zurück, wie sie Unzufriedenheit und Protest aufgreift. So meint etwa der Soziologe Klaus Dörre, die AfD mache “die Unsichtbaren sichtbar” und gebe den Arbeiter:innen das Gefühl der “Maßstab für Normalität zu sein”. Gerade im Osten fühlten männliche Arbeiter sich doppelt abgewertet, als Arbeiter und als Ostdeutsche.

Um ein reines Ost-Phänomen handelt es sich beim Erfolg der Partei in Arbeiter:innenkreisen jedoch nicht. Zwar sind die Zustimmungswerte in den neuen Bundesländern auch in dieser Berufsgruppe höher als im Westen Deutschlands. Aber auch in Baden-Württemberg und Hessen war die AfD die stärkste Kraft bei den Arbeiter:innen. Weniger als zehn Prozent dieser Gruppe wählten die Partei lediglich im Saarland und in Schleswig Holstein.

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Tobias Müller
geboren 1986, ist seit 2020 Redakteur bei KATAPULT. Er hat Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg und Greifswald studiert und wurde mit einer Arbeit im Bereich politische Ideengeschichte promoviert. Zu seinen Schwerpunkten zählen die deutsche Innenpolitik sowie Zustand und Entwicklung demokratischer Regierungssysteme.

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