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Seit dem letzten Putsch 2006 waren das die zweiten demokratischen Wahlen. Im Ergebnis setzte sich der zuletzt amtierende Premierminister Frank Bainimarama mit seiner Partei “FijiFirst” durch. Genau wie sein Kontrahent, Sitiveni Rabuka von der “Social Democratic Liberal Party”, hatte er beim fidschianischen Militär Karriere gemacht und war bereits in mehrere Staatsstreiche verwickelt.
Zwei wesentliche Konfliktlinien prägen die jüngere Geschichte des Inselstaates: Neben den Auseinandersetzungen zwischen den instabilen demokratischen Institutionen und dem mächtigen Militärapparat kommt es immer wieder zu ethnischen Spannungen.
57 Prozent der 885.000 Einwohner Fidschis sind indigene Fidschianer (auch iTaukei). Mit 38 Prozent stellen sogenannte Indo-Fidschianer die größte ethnische Minderheit. Diese sind Nachkommen der während der britischen Kolonialzeit eingewanderten indischen Arbeiter und traditionell größtenteils in der Zuckerrohrverarbeitung tätig. Sie gehören heute zur wirtschaftlich stärkeren Schicht im Land. Noch bis Ende der 1970er-Jahre stellten sie auch zahlenmäßig die ethnische Mehrheit des Landes, bis sie von ethno-nationalen Fidschianern aus den politischen Ämtern vertrieben wurden und es zu mehreren Auswanderungswellen kam.
Quellen: The Guardian, Fiji Census
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Julius Gabele, geboren 1993, ist seit 2017 Redakteur bei KATAPULT und vor allem für die Berichterstattung internationaler Politik zuständig. Er hat Geographie an der Universität Augsburg und der Universitat de Barcelona studiert. Er ist zudem als freiberuflicher Fotograf tätig.
Zu seinen Schwerpunkten zählen geopolitische Konflikte und Entwicklungspolitik.