Zwischen Corona-Pandemie und Bundesliga-Saisonfinale formulierten die ehemaligen Stars des Ost-Fußballs in einem Brief an DFB und DFL ihre Sorgen. Jürgen Sparwasser, Dixie Dörner und viele weitere sehen die DDR-Traditionsclubs bedroht. Die aktuelle Ausnahmesituation gefährde die ohnehin schon abgeschlagenen Vereine noch stärker als sonst. Die Fußballer forderten beispielsweise die Aussetzung der Abstiegsregel in den Profiligen und ein klares Bekenntnis der Verbände zu den Vereinen im Osten. Beides geschah nicht. Auch die Diskussion über die misslungene Eingliederung der ehemaligen DDR-Oberliga-Clubs nach der Wende ist nicht neu. Aus dem Osten weggekaufte Spitzenfußballer, fehlende finanzielle Grundlagen und Erfahrung- die Erklärungen sind unterschiedlich. Doch Fakt ist: Viele Clubs im Westen können heute Sponsoren mit Milliarden-Umsätzen vorweisen, auch abseits der ersten Liga. Bei ostdeutschen Vereinen gibt es vor allem regionale und kleine Sponsoren, oft nur mit Umsätzen im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Im Profifußball ein entscheidender Faktor. Die Profiligen sind weit von den Amateurligen entfernt - sportlich, aber vor allem finanziell. In der “Taskforce Profifußball”, welche die DFL vor einem Monat berief, finden sich beispielsweise keine Verantwortlichen oder Vertreter*innen der unteren Spielklassen. Das Hocharbeiten aus einer der unteren Ligen bis in die prestigeträchtige Bundesliga gelang in den letzten Jahren vor allem zwei Clubs: TSG Hoffenheim und RB Leipzig. Beide jahrelang finanziert mit hunderten Millionen Euro. Summen auf dem Niveau eines FC Bayern München. Realität ist, dass die meisten Vereine aus dem Osten in der dritten Liga und der Regionalliga Nordost spielen. Union Berlin und die Brause-Fußballer von Red Bull in der ersten Bundesliga, sowie Erzgebirge Aue in der zweiten Bundesliga bilden die Ausnahme. In unserer ersten KNICKER-Ausgabe geht es um die Treuhandanstalt und die Entwicklung ehemaliger Ost-Betriebe. Die Ausgabe ist bei uns im Shop erhältlich.