Weltweit sitzen Ende dieses Jahres mindestens 250 Journalisten wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Das berichtet die Bürgerrechtsorganisation Committee to Protect Journalists (CPJ), die sich für die Pressefreiheit einsetzt. Die meisten Berichterstatter - 48 Personen - wurden in China inhaftiert. Dutzende Journalisten seien im Zusammenhang mit der staatlichen Repression in der muslimisch geprägten Provinz Xinjing festgenommen worden. In der Türkei, wo Präsident Recep Tayyip Erdoğan seit Jahren versucht, jeden regierungskritischen Journalismus auszumerzen, ging die Zahl der inhaftierten Journalisten dieses Jahr deutlich zurück. Das bedeute aber keine Entwarnung, so CPJ. Es gebe schlicht kaum noch unabhängige Medien, die meisten kritischen Berichterstatter seien heute arbeitslos, lebten im Exil oder würden sich nicht mehr trauen, Kritik zu äußern. Viele gegenwärtig nicht Inhafierten sähen sich zudem weiterhin mit Anklagen konfrontiert, die sie hinter Gitter bringen könnten. Den unrühmlichen dritten Platz teilen sich Saudi-Arabien und Ägypten. Fast ein Viertel der Journalisten wird ohne Anklage festgehalten. Meist wird den Reportern vorgehalten, dass sie gegen den Staat agieren würden. Zunehmend wird ihnen auch die Verbreitung von Falschnachrichten vorgeworfen. 30 Journalisten sitzen deshalb zur Zeit im Gefängnis. Insbesondere die ägyptische Regierung bediene sich dieses Vorwurfs oft, um Kritiker mundtot zu machen, so CPJ. Noch 2012 gab es nur einen entsprechenden Fall. Die Zahlen von CPJ stellen eine Momentaufnahme dar. Journalisten, die im Laufe des Jahres eingesperrt und wieder freigelassen wurden, werden nicht erfasst. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abonnements. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren