Luft- und Schifffahrt machen derzeit etwa acht Prozent der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen aus. Alle Flugzeuge der Welt zusammen verbrauchen 414 Milliarden Liter Kerosin pro Jahr. Das setzt ungefähr 1,3 Milliarden Tonnen umweltschädliches CO2 frei. Ein Team der ETH Zürich und der Universität Potsdam hat nun eine Methode entwickelt, um umweltfreundliche Kraftstoffe aus Sonne und Luft herzustellen. Aus der Luft werden Kohlenstoffdioxid, also CO2, und Wasser gewonnen. Sonnenenergie sorgt für die nötige Hitze. Dadurch entsteht ein Gemisch aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff. Dieses kann zu Kraftstoffen wie Benzin oder Kerosin weiterverarbeitet werden. Der Vorteil: Beim Gebrauch dieses Kerosins wird nur die Menge CO2 freigesetzt, die zuvor bei der Herstellung aus der Luft entnommen wurde. Das »Solarraffinerie« genannte Verfahren ist somit CO2-neutral. Das Forscherteam hält die Erfindung für marktreif. Allerdings benötigt sie große Mengen Solarenergie. Um den Bedarf der weltweiten Luftfahrtindustrie zu decken, wären Sonnenkollektoren mit einer Fläche von 45.000 Quadratkilometern nötig. Es ist also technisch möglich, auch in der Luftfahrt klimaneutral zu werden. Aktuell fehlen der Branche allerdings die Anreize, klimaneutrale Kraftstoffe einzusetzen. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abonnements. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren