Aktuell sehen sich die Grünen einer bundesweiten Kampagne gegen ihre Partei ausgesetzt. Mithilfe der Hamburger Agentur Conservare Communications GmbH ließ der AfD-nahe PR-Berater David Bendels in rund 50 deutschen Städten gefälschte Wahlplakate aufhängen. Ihr Design - grüner Hintergrund, gelbe Sonnenblumen, weiße Schrift - ist dem der offiziellen Plakate der Grünen sehr ähnlich. Inhaltlich wird die Partei in den gefälschten Versionen jedoch hart attackiert. Gewarnt wird etwa vor “Sozialismus”, “Verboten”, einer “Strompreisexplosion” und “Asylbetrug”.
Wer die Kampagne finanziert hat, ist unklar. Laut Recherchen des Faktencheck-Blogs “Volksverpetzer sind die Verstrickungen von Bendels zur AfD und neurechten Kreisen jedoch umfassend. Auch über finanzielle Zuwendungen aus dem Ausland wird spekuliert, gerade angesichts der jüngsten Parteispendenskandale rund um die rechtspopulistische Partei.
Von Verbrechern zu Kindern und Ärschen
Das Fälschen von Wahlplakaten ist aber nicht nur bei den Rechten beliebt. Während des diesjährigen Landtagswahlkampfes in Baden-Württemberg plakatierten die umweltpolitischen Aktivist:innen von Extinction Rebellion mehrere Städte mit gefälschten CDU-Plakaten. Auch hier waren die gewählten Farben und Schriftarten den offiziellen Parteiplakaten nachempfunden. Statt der Ankündigung “Verbrecher von heute mit Ausrüstung von morgen [zu] jagen”, konnte die Wählerschaft dann aber beispielsweise Folgendes lesen: “CDU, weil uns die Zukunft der Kinder am Arsch vorbei geht.”
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