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Corona-Pandemie

Informationen wirken, Ausgangssperren nicht

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Zu viele Ansteckungen! Deswegen wurden 2020 viele Menschen ins Homeoffice geschickt, Schulen mussten schließen, Reisen wurden verboten. Aber verhinderte das tatsächlich Infektionen? Um das herauszufinden, hat eine Studie Daten aus 182 Ländern ausgewertet. Beachtet wurden nur nicht-pharmazeutische Maßnahmen, also keine Impfungen oder Behandlungen von Erkrankten. Demnach konnten manche Maßnahmen Ansteckungen besser verhindern als andere.

Besonders wirksam waren öffentliche Informationskampagnen und Schulschließungen. Sie senkten die Reproduktionszahl um bis zu 0,35. Der sogenannte R-Wert gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person durchschnittlich ansteckt. Eine niedrigerer R-Wert bedeutet, dass weniger Menschen neu infiziert werden. Und je strenger die Maßnahmen angewendet wurden, desto größer ihr Erfolg.

Nur weil eine Maßnahme besonders effektiv ist, heißt aber nicht, dass sie auch immer die beste Wahl ist. Das sehen auch die Autoren der Studie so. Schulschließungen sind zwar sehr wirksam, aber auch schädlich für die betroffenen Kinder. Etwas weniger wirksame, aber dafür unschädliche Maßnahmen sollten zuerst angewandt werden: zum Beispiel Informationskampagnen, Tests und Kontaktnachverfolgungen.

Das Tragen von Masken zeigte in der Untersuchung erstmal keinen Effekt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Daten für die Untersuchung von 2020 aus der ersten Welle stammen. Damals war das Tragen an vielen Orten noch freiwillig und viele Menschen nutzten noch Stoffmasken. In der zweiten Welle konnten die Forschenden einen Effekt messen, als konsequent medizinische Masken getragen wurden.

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Iris Becker
geboren 1987 und seit 2020 als Redakteurin bei KATAPULT vor allem für aktuelle Berichterstattung zuständig. Sie ist ausgebildete Fotografin und studierte Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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