Mauritius versucht derzeit, die Katastrophe mit den Haaren seiner Bevölkerung zu bekämpfen. Denn Haare sind perfekte Ölspeicher. Ein Kilo Menschenhaar ist in der Lage, bis zu acht Kilo Öl aus dem Wasser zu filtern. Im Gegensatz zu herkömmlich verwendeten Chemikalien sind Haare biologisch abbaubar und wiederverwendbar. Ursprünglich machte der US-Amerikaner Phil McRory schon 1989 die Entdeckung, dass sich Haare als Fettbinder eignen. In Europa nutzt der französische Friseur Thierry Gras diese Idee: Letztes Jahr installierte seine Organisation im Hafenbecken von Cavalaire Nylonstrümpfe mit Haaren, diese filtern seitdem Motoröl und Sonnencreme aus dem Wasser. Haare können aber noch viel mehr: Sie eignen sich auch als Dünger auf Komposthaufen oder als Dämmmaterial in Häusern. Aktuelle Ausgabe Dieser Text erschien in der 19. Ausgabe von KATAPULT. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren