Deutsche nennen die Woiwodschaft im Westen Polens »Großpolen«. Das ist etwas irreführend, da Großpolen mit einer Fläche von 29.826 Quadratkilometern im Vergleich zum restlichen Polen eigentlich nur mittelgroß ist. Zur Zeit ihrer größten Ausdehnung im Jahr 1618 war die Provinz Kleinpolen sogar um ein Vielfaches größer als Großpolen. Die Verwirrung entstand wahrscheinlich durch die wörtliche Übersetzung der lateinischen Bezeichnungen »Polonia Maior« (Großpolen) und »Polonia Minor« (Kleinpolen), was im ursprünglichen Sinn eigentlich alt und jung bedeutet. Polonia Minor (Jungpolen) wurde nämlich erst Ende des 10. Jahrhunderts Teil des polnischen Königreichs. Heute passen die Namen wieder: Vom einstigen Kleinpolen ist nur noch eine Woiwodschaft von gut 15.000 Quadratkilometern übrig geblieben. Aktuelle Ausgabe Dieser Text erschien in der 19. Ausgabe von KATAPULT. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren