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Medienanalyse

Es muss bluten

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Als Hurrikan »Irma« im September 2017 über Kuba hinwegfegte, war davon in der deutschen Presse kaum etwas zu lesen. Sobald sich der Sturm wenig später der Ostküste der USA näherte, schwoll das Nachrichtenaufkommen schlagartig an. Auch über andere wesentliche Ereignisse im Jahr 2017 wurde ungleich berichtet. Von der Hungerkrise im Jemen oder Terroranschlägen in Asien und Afrika war nur sporadisch zu hören. Über Amokläufe in den USA oder die Brandkatastrophe in London versorgten uns die Medien hingegen mit Neuigkeiten und Analysen im Minutentakt.

Warum füllen manche Katastrophen Titelseiten und Liveticker, während andere es nicht bis in die Randspalte schaffen? Dafür kann es verschiedene Ursachen geben: äußerer Druck, konkurrierende Thementrends, das Selbstverständnis von Journalisten, professionelle Routinen oder zu hohe Komplexität eines Themas.

Gewöhnung oder Manipulation?

In den sozialen Medien sind jedoch zwei andere Begründungen weitverbreitet: Die erste besagt, dass man eben an schlechte Nachrichten aus Entwicklungsländern gewöhnt sei und dass deshalb nicht mehr darüber berichtet werde. Deren Vertreter nehmen an, dass Interesse und Empathie aufgrund häufiger Negativmeldungen schwänden.

Untersuchungen konnten diesen Zusammenhang allerdings nicht belegen. Die Tatsache, dass einige Ausnahmen entgegen der Regel zum wochenlangen Hauptthema werden – etwa der Tsunami im Indischen Ozean –, spricht ebenso dagegen. Statt den Nachrichtenmachern pauschal Manipulation zu unterstellen - das ist die zweite weitverbreitete Position –, lohnt sich ein Blick auf die Struktur der Medienlandschaft.

Fließt Blut, dann zieht die Geschichte

Aufgrund der vielen realen Ereignisse können Medien die Welt nicht darstellen, wie sie tatsächlich ist, sondern müssen selektieren und interpretieren. Dabei zeigen sich seit Jahrzehnten relativ konstante Auswahlmuster, die in der Kommunikationswissenschaft als Nachrichtenfaktoren bezeichnet werden. Demnach besitzen Informationen bestimmte Eigenschaften, die die Wahrscheinlichkeit ihrer Berücksichtigung in der Berichterstattung erhöhen oder senken. Vereinfacht ausgedrückt: Je mehr Nachrichtenfaktoren ein Ereignis vereint oder je deutlicher sie ausgeprägt sind, desto eher wird es Gegenstand der Berichterstattung.

»If it bleeds, it leads«, lautet ein alter Leitspruch der Nachrichtenbranche: Fließt Blut, dann zieht die Geschichte. Gewalt und Konflikte, Kriminalität und Zerstörung sind Garanten für zielgruppenwirksame Beiträge – unter bestimmten Bedingungen. Denn nicht jede negative Meldung ist hinsichtlich der Berichterstattung in gleichem Maße relevant.

Entscheidend ist vor allem die kulturelle und geografische Nähe zwischen Ereignis und Rezipient. Fällt es dem Publikum leicht, sich etwa aufgrund ähnlicher Lebensverhältnisse in die Lage der Betroffenen zu versetzen, steigert das den Nachrichtenwert. Die Prominenz einzelner Personen oder der Status eines Landes verhelfen einer Nachricht ebenso zu mehr Aufmerksamkeit.

Zudem gilt: Je einfacher sich ein Ereignis darstellen lässt, desto eher eignet es sich für die Berichterstattung. Überraschende Ereignisse mit klaren zeitlichen und räumlichen Grenzen finden eher Berücksichtigung als langwierige Krisen mit komplexen Ursachen. Das zeigt sich auch im Grad der Personalisierung: Statt über strukturelle Zusammenhänge wird häufig über einzelne Akteure berichtet. In den Vordergrund internationaler Politik rücken Politiker mit ihren Handlungen und Fehlentscheidungen.

Die Ikonografie des Leids setzt auf simple Symbole: Flüchtlingszelte bis zum Horizont oder die aufgeblähten Bäuche hungernder Kinder

Warum Kuba egal ist, die USA aber nicht

Diese Neigung zur vereinfachten und emotionalen Inszenierung steht häufig in der Kritik. Allerdings haben Journalisten nicht nur den Auftrag, Informationen zu recherchieren und verständlich aufzubereiten, sondern auch ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Komplexe, langwierige Krisen sind nur schwer in schnell verständliche Kategorien und Bilder zu übersetzen. Manche Journalisten, denen Vollständigkeit und Richtigkeit wichtig ist, vermeiden diese Themen. Andere wählen den Weg der Vereinfachung. Die Ikonografie des Leids setzt auf simple Symbole: beispielsweise Flüchtlingszelte bis zum Horizont oder die aufgeblähten Bäuche hungernder Kinder.

Im Fall des Hurrikans Irma gab es demnach verschiedene Gründe für die ungleiche Berichterstattung. Deutschland ist mit den Vereinigten Staaten kulturell und wirtschaftlich eng verbunden (Identifikation, Nähe), die USA gelten politisch als einzig verbliebene Supermacht. Auch der Faktor Prominenz spielt eine wichtige Rolle, besonders in personalisierter Form des US-Präsidenten. Mit Donald Trump ist ein von der deutschen Öffentlichkeit kritisch gesehener Überraschungskandidat ins Weiße Haus eingezogen. Seine ersten Amtsmonate dominierten innenpolitische Zerwürfnisse und außenpolitische Irritationen. Die Frage, wie gut er das Krisenmanagement organisieren würde, trug mit zur starken Präsenz des Themas in den deutschen Hauptnachrichten bei.

Dass die deutschen Medien über ein dichtes Netz an Korrespondenten in den USA verfügen, während Kuba die Arbeitsweise einer freien Presse erschwert, ist eine zusätzliche äußere Einflussgröße.

Die Merkmale, die eine Information berichtenswert machen, sind jedoch keine feststehenden, objektiven Eigenschaften. Sie werden den Ereignissen von Journalisten und Publikum zugeschrieben. Das persönliche Selbstverständnis und Weltbild des Berichterstatters haben darauf ebenso einen Einfluss wie die Konkurrenz durch andere Meldungen. Außerdem folgen Nachrichten aktuellen Thementrends, häufig verdichtet zu Sensationszyklen.

Geraten Inhalt und Anzeigenverkauf miteinander in Konflikt, weil Unternehmen versuchen, unliebsame Berichterstattung zu verhindern, können Nachrichten durchaus von der Bildfläche verschwinden

Welche Rolle äußerer Druck spielt, lässt sich nur in Einzelfällen belegen. Geraten etwa Inhalt und Anzeigenverkauf miteinander in Konflikt, weil Unternehmen versuchen, unliebsame Berichterstattung zu verhindern, können Nachrichten durchaus von der Bildfläche verschwinden. In Bezug auf die Auslandsberichterstattung kommt jedoch den Bedingungen im Rechercheland eine höhere Bedeutung zu als heimischen Einflussversuchen.

Die Kartografie der Betroffenheit

Die Ergebnisse dieser Effekte ergeben ein eindeutiges Muster: Wenn über Themen im Ausland berichtet wird, stehen europäische Nationen, die USA und Konfliktregionen im Vordergrund. Am häufigsten waren im Oktober 2017 die Vereinigten Staaten Gegenstand der Berichterstattung, daneben beschäftigten sich deutsche Nachrichtensendungen vor allem mit Spanien, Großbritannien, Österreich, Frankreich und der Türkei.

Ist das ein Problem? Ja. Trotz Internet und sozialen Medien sind die Massenmedien noch immer die zentrale Quelle, über die sich Menschen mit gut recherchierten Nachrichten und Orientierungswissen versorgen. In den hochkomplexen Gesellschaften der Moderne reicht das eigene Erfahrungswissen nicht aus, um sich kompetent ein Bild über die Gesellschaft und ihre Probleme zu machen. Zudem findet in den Massenmedien ein Großteil der öffentlichen Auseinandersetzung statt.

Ihnen kommt die Aufgabe zu, Missstände aufzudecken und Diskussionen anzuregen. In einer globalisierten Welt betrifft das auch grenzüberschreitende Angelegenheiten. Zudem geht internationale Aufmerksamkeit mit einer erhöhten Spendenbereitschaft einher. Es gibt einen gut belegten Zusammenhang zwischen Berichterstattung und dem Aufkommen privater finanzieller Hilfen. Dabei ist nicht nur die Häufigkeit der Thematisierung entscheidend, sondern auch die Inszenierung.

Die Bereitwilligkeit zum Spenden steigt, wenn die Katastrophen nicht durch Menschenhand, sondern durch die Natur verursacht werden

Die Darstellung von Gruppen löst grundsätzlich weniger Hilfsbereitschaft aus als die Abbildung von Einzelpersonen, die als besonders verletzlich wahrgenommen werden: Kinder und Alte. Die Bereitwilligkeit zum Spenden steigt außerdem, wenn die Katastrophen nicht durch Menschenhand, sondern durch die Natur verursacht werden.

Das führt zu einem Paradox. Vereinfachungen helfen dabei, Empathie zu wecken. Mangelnde Komplexität verdeckt jedoch die tieferen Ursachen und stellt die Betroffenen als hilflose Opfer dar. Politische und soziale Dimensionen werden vernachlässigt. Nahrungsmittelkrisen erscheinen naturbedingt, obwohl internationale Handelsregeln und Agrarexporte der EU vielfach beteiligt sind. Gewaltsame Konflikte werden auf das einfache Schema »Gut gegen Böse« reduziert.

Mit Zuspitzungen, Vereinfachungen sowie dem Fokus auf Frauen und Kinder als Opfer tragen Medien unfreiwillig zur Legitimation von Kriegen bei

Wie nahe sich dabei Medienlogik und Kriegslogik kommen können, zeigen Untersuchungen am Beispiel internationaler Militäreinsätze. Mit Zuspitzungen, Vereinfachungen sowie dem Fokus auf Frauen und Kinder als Opfer tragen Medien unfreiwillig zur Legitimation von Kriegen bei. Hierfür ist weniger der äußere Druck aus der Politik entscheidend als vielmehr die allgemeine Stimmung und die internen Strukturen der Berichterstattung.

Entwicklungsländer werden in sozialen Medien eher beachtet

Können Internet und soziale Medien Abhilfe schaffen? Mit dem Aufkommen von Facebook und Twitter war auch die Hoffnung verbunden, die Debatten der Öffentlichkeit durch eine breitere Beteiligung zu verbessern.

Der Befund fällt aktuell widersprüchlich aus. Einerseits existieren die viel diskutierten Echokammern: Menschen neigen dazu, aus dem Angebot der Medien nur punktuell Informationen auszuwählen, die in ihr Weltbild passen. Widersprüche oder klare Gegenbeweise blenden sie häufig aus. Innerhalb der digitalen Netzwerke pflegen sie meist Kontakt zu Gleichgesinnten, wodurch die vorgefertigte Meinung bestätigt und verstärkt wird.

Auf der anderen Seite zeigte sich auch im Jahr 2017, dass sich das Verhältnis zwischen Journalisten und Publikum gelegentlich umkehrt. Berichterstatter sind nicht nur Sender, sondern teils unmittelbare Empfänger der Kritik. So sah sich die ARD gezwungen, die eigene Berichterstattung im Ukraine-Russland-Konflikt öffentlich zu reflektieren. Auch die starke Kritik im Fall von Hurrikan Irma blieb nicht unbeantwortet, und einige Zeitungen veröffentlichten Stellungnahmen und Hintergrundberichte.

Verglichen mit den etablierten internationalen Nachrichtenflüssen wurden in den sozialen Medien erheblich mehr Schwellen- und Entwicklungsländer berücksichtigt

Soziale Medien haben zudem das Potential, den ethnozentrischen Fokus der Berichterstattung zu mindern. Das zeigen Untersuchungen einer Forschergruppe der Universität Boston. Sie wollte wissen, welche Staaten in der englischsprachigen Twitter-Kommunikation besonders viel Beachtung finden, und wertete aus, wie oft ein Land in den Beiträgen vorkam. Dabei zeigte sich, dass es nicht nur Industrieländer waren, die große Aufmerksamkeit erhielten. Verglichen mit den etablierten internationalen Nachrichtenflüssen wurden in den sozialen Medien erheblich mehr Schwellen- und Entwicklungsländer berücksichtigt.

Die Chancen der Internetkommunikation sollten jedoch nicht überschätzt werden. Das veranschaulicht die aktuelle Forschungsarbeit eines Mainzer Publizistikwissenschaftlers, die sich mit Nutzerkommentaren in Onlinemedien beschäftigt. Sie untersucht, wie und warum User auf Nachrichten reagieren und welchen Mustern ihre Debatten in den Kommentarspalten folgen. Zwei Ergebnisse sind besonders bemerkenswert.

Erstens haben Medienberichte kaum die Macht dazu, dass Leser ihr eigenes Weltbild grundlegend hinterfragen, sondern stoßen vor allem Diskussionen an. Zweitens lässt sich das Konzept der Nachrichtenfaktoren auch hier anwenden. Besonders große Aufmerksamkeit erhielten in den Kommentarspalten jene Beiträge, die gemäß der Nachrichtenwerttheorie ohnehin hervorstachen. Filteralgorithmen können diesen Effekt zusätzlich verstärken.

Die Initiative Nachrichtenaufklärung e.V. veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit aus ihrer Sicht zehn gesellschaftlich relevanten Nachrichten, über die nicht oder nicht ausführlich berichtet wurde

Initiativen gegen vernachlässigte Themen

Es gibt Initiativen, die versuchen, vernachlässigte Themen nicht nur zu dokumentieren, sondern im öffentlichen Diskurs zu positionieren. Die Initiative Nachrichtenaufklärung e.V. beispielsweise veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit aus ihrer Sicht zehn gesellschaftlich relevanten Nachrichten, über die nicht oder nicht ausführlich berichtet wurde. Das US-amerikanische Pendant dazu ist Project Censored. Der Name spielt auf den Einfluss äußerer Faktoren an, wobei politische Einflussnahme eine geringere Rolle spielt als Wirtschafts- und Konzerninteressen. Das Projekt erstellt eine jährliche Liste mit 25 Themen, unter denen sich auch Naturkatastrophen im Ausland finden lassen, etwa für 2011: Der größte Anteil internationaler medizinischer Hilfe nach dem Erdbeben in Haiti kam aus Kuba. Wussten Sie das?

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Footnotes

  1. Vgl. Pöttker, Horst: Geheim, verdrängt, unbekannt. Lücken von Öffentlichkeit: Worüber Medien gern schweigen – und warum sie das tun, in: medien & zeit, Wien (29)2014, H. 2, S. 13-30.
  2. Vgl. Cohen, Stanley: States of denial. Knowing about atrocities and suffering, Cambridge 2001.
  3. Käufer, Tobias: Hurrikan Irma wütet in Kuba. Opfer zweiter Klasse?, auf: stuttgarter-zeitung.de (11.9.2017).
  4. Die ersten Arbeiten zur Nachrichtenwerttheorie stammen aus den 1920ern. Friedensforscher Johan Galtung und die norwegische Sozialwissenschaftlerin Mari Holmboe Ruge wandten sie 1965 erstmals auf die internationale Berichterstattung an. In verschiedenen Weiterentwicklungen gelten die Nachrichtenfaktoren noch immer als wichtigstes Konzept zur Erklärung journalistischer Informationsauswahl.
  5. Vgl. Haarkötter, Hector: Kein Thema? Informationsfreiheit und Nachrichtenvernachlässigung, in: Communicatio Socialis, Baden-Baden (49)2016, H. 4, S. 367-376.
  6. Vgl. Pöttker 2014.
  7. Vgl. Uhlemann, Ingrid Andrea: Der Nachrichtenwert im situativen Kontext. Eine Studie zur Auswahlwahrscheinlichkeit von Nachrichten, Wiesbaden 2012.
  8. Vgl. Renneberg, Verena: Auslandskorrespondenz im globalen Zeitalter. Herausforderungen der modernen TV-Auslandsberichterstattung, Wiesbaden 2011.
  9. Vgl. Institut für empirische Medienforschung (Hg.): InfoMonitor Oktober 2017, Köln 2017.
  10. Vgl. Bekkers, René; Wiepking, Pamala: Who gives? A literature review of predictors of charitable giving. Part one: Religion, education, age, and socialization, in: Voluntary Sector Review, (2)2011, H. 3, S. 337-365.
  11. Vgl. Zagefka, Hanna u.a.: Donating to disaster victims. Responses to natural and humanly caused events, in: European Journal of Social Psychology, New York (41)2011, H. 3, S. 353-363; Dijker, Anton J.: The influence of perceived suffering and vulnerability on the experience of pity, in: European Journal of Social Psychology, New York (31)2001, H. 6, S. 659-676.
  12. Vgl. Thiele, Martina; Thomas, Tanja; Virchow, Fabian (Hg.): Medien – Krieg – Geschlecht. Affirmationen und Irritationen sozialer Ordnungen, Wiesbaden 2010.
  13. Vgl. Filteralgorithmen im Internet. Gleichschaltung durch die Filterblase, Interview mit Jürgen Geuter, in: Katapult, Greifswald 2016, Nr. 3, S. 21-25.
  14. Vgl. bspw. Käufer 2017.
  15. Vgl. Wu, H. Denis; Groshek, Jacob; Elasmar, Michael G.: Which Countries Does the World Talk About? An Examination of Factors that Shape Country Presence on Twitter, in: International Journal of Communication, Los Angeles (10)2016, S. 1860-1877.
  16. Vgl. Ziegele, Marc: Nutzerkommentare als Anschlusskommunikation. Theorie und qualitative Analyse des Diskussionswerts von Online-Nachrichten, Wiesbaden 2016.
  17. Vgl. URL: derblindefleck.de.

Authors

Sebastian Haupt, geboren 1988, ist seit 2017 bei KATAPULT und Chefredakteur des KNICKER, dem Katapult-Faltmagazin. Er hat Politik- und Musikwissenschaft in Halle und Berlin studiert und lehrt als Dozent für GIS-Analysen.

Zu seinen Schwerpunkten zählen Geoinformatik sowie vergleichende Politik- und Medienanalysen.

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