Mithilfe von riesigen Staudämmen sollte das Mittelmeer von seinen Zuflüssen getrennt werden. Den Hauptdamm wollte Sörgel in der Straße von Gibraltar errichten. Geplante Bauzeit: zehn Jahre. Geplante Leistung: 50.000 Megawatt, so viel wie 40 Atomkraftwerke. Dabei sollte vor allem der Bau der Dämme selbst friedensstiftend sein. Die notwendige Zusammenarbeit der Völker hätte einen Krieg unmöglich gemacht. Sein Projekt ging jedoch nie über die Planung hinaus. Trotz Sörgels idealistischer Ziele ist das sicherlich ein Glück, denn die Konsequenzen des Projekts wären unüberschaubar gewesen. Neben dem unermesslichen Einfluss auf die Umwelt und einer massiven Verringerung der Niederschläge in Europa wären auch seismische Katastrophen die Folge gewesen. Die Druckveränderungen auf die tektonischen Platten des Mittelmeerraums hätten vermutlich Erdbeben und Tsunamis hervorgerufen. Zusätzlich wäre der Meeresspiegel weltweit um etwa einen Meter angestiegen. Seine Idee für eine friedlichere Welt ohne Bedarf an fossilen Brennstoffen starb 1952 gemeinsam mit ihm. Aktuelle Ausgabe Dieser Text erschien in der 16. Ausgabe von KATAPULT. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren