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Studie

Chinesische Entwicklungshilfe für afrikanische Staatschefs

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Studie: „Aid on Demand: African Leaders and the Geography of China’s Foreign Assistance“ von Andreas Fuchs, Roland Hodler, Bradley C. Parks, Paul A. Raschky und Michael J. Tierney (Oktober 2016)

China ist in den letzten Jahren zum wichtigsten Handelspartner des afrikanischen Kontinents geworden. Parallel dazu nahmen auch Chinas Entwicklungshilfeausgaben in Afrika zu. Forscher des AidData-Projekts haben alle chinesisch finanzierten Infrastrukturprojekte in Afrika zwischen 2000 und 2012 registriert und räumlich verortet: Staudämme im Kongo, Kraftwerke in Ghana und dem Sudan, Straßen in Angola – 1.650 Projekte in 47 Staaten.

Zudem unterteilten sie die 47 afrikanischen Länder in insgesamt 709 subnationale Regionen. Die Aufteilung erfolgte entlang administrativer Grenzen oder Stammesgebieten. Anschließend identifizierten sie für den Zeitraum 117 afrikanische Machthaber – demokratisch gewählte Präsidenten, Monarchen und Diktatoren – sowie deren Geburtsregionen.

Der Vergleich der Datensätze ergab, was viele Forscher bereits vermutet hatten, bisher jedoch nicht quantitativ bewiesen wurde: Bei der Verteilung chinesischer Entwicklungshilfe spielt der sozioökonomische Entwicklungsstand der Regionen eine weniger wichtige Rolle als der Geburtsort des jeweiligen Machthabers – oder einfacher: Ob eine Region Chinas Entwicklungshilfe bekommt, hängt weniger davon ab, wie schlecht es den Menschen dort geht, sondern eher davon, ob der Staatschef in der Region geboren ist. Ähnlich, jedoch weniger extrem, trifft dies auf Regionen zu, die mehrheitlich von Menschen bewohnt sind, die der gleichen ethnischen Gruppe angehören wie ihr Staatschef. Die Studie trifft jedoch keine Aussage dazu, inwieweit die afrikanischen Herrscher an dieser Fokussierung der Entwicklungshilfe auf ihre jeweilige Geburtsregion mitwirken.

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