Das ergibt eine erste empirische Untersuchung der Berichterstattung über den russischen Angriffskrieg in den deutschen Medien. Verfasst wurde sie von Marcus Maurer (Uni Mainz), Jörg Häßler (LMU München) und Pablo Jost (Uni Mainz). Sie werteten rund 4.300 Berichte über den Krieg in acht deutschen Leitmedien (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Bild, Spiegel, Zeit, ARD Tagesschau, ZDF heute und RTL aktuell) zwischen Ende Februar und Ende Mai 2022 aus. Einig waren sich die untersuchten Medien hinsichtlich der Verantwortung für den Krieg und der Bewertung der beteiligten Kriegsparteien. Angesichts des offensichtlich völkerrechtswidrigen Vorgehens Russlands ist das wenig überraschend. Dass militärische Unterstützung und die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine überwiegend als sinnvoll erachtet wurde, überraschte die Autoren der Studie jedoch. Sie betonen allerdings, dass von einer vollkommen einheitlichen Berichterstattung auch mit Blick auf das Thema militärische Unterstützung nicht gesprochen werden könne. Insbesondere der immer noch einflussreiche Spiegel habe sich gegenüber der Lieferung schwerer Waffen kritisch gezeigt. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abonnements. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren