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Pressefreiheit

Zensur, Kontrolle, Haft

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In keinem anderen Land auf der Welt sind so viele Journalist:innen inhaftiert wie in China. Aktuell sitzen 78 Journalist:innen und 41 Blogger im Gefängnis. Das zeigt das Pressebarometer 2022 von Reporter ohne Grenzen. Das diktatorische Regime unter Präsident Xi Jinping geht hart gegen die Presse vor: mit Zensur, ideologischer Kontrolle und Verhaftung, wenn die Berichterstattung nicht gefällt. Präsident Xi Jinping ist seit 2013 an der Macht, seitdem ist es Journalist:innen praktisch unmöglich, über Naturkatastrophen, die Covid-19-Pandemie oder die #MeToo-Bewegung zu berichten.

Und auch die früher liberale Sonderverwaltungszone Hongkong ist seit zwei Jahren unter der Kontrolle des Präsidenten. Er setzte 2020 das sogenannte Sicherheitsgesetz durch. Es erlaubt der  Regierung, aktiv in das Mediengeschehen einzugreifen und macht damit unabhängigen Journalismus unmöglich: Sie beeinflusst die Arbeit von Behörden und nutzt die Berichterstattung im In- und Ausland für ihre Propaganda-Zwecke. Wer nicht so berichtet, wie gewollt, wird des Landes verwiesen. Das ist 2021 18 Auslandskorrespondent:innen passiert.

Dass China kein Land der Pressefreiheit ist, zeigt sich gerade auch an dem Umgang der Regierung mit ausländischen Journalist:innen in der Olympia-Berichterstattung. Eine Umfrage des Auslandkorrespondentenclubs zeigt, dass für 99 Prozent der Befragten die Arbeitsbedingungen nicht internationalen Standards entsprechen. Schlechte Voraussetzungen für eine unabhängige Sportberichterstattung.

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Autor:innen

Ehemalige Redakteurin bei KATAPULT. Hat Onlinejournalismus und Humangeographie in Darmstadt und Mainz studiert.

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