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Lenkungssteuer

Wird bald auch das Schnitzel unbezahlbar?

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Die Bundesregierung plant die Tabaksteuer zu erhöhen. Acht Cent höher soll die Abgabe pro Packung werden, jedes Jahr im Zeitraum von 2022 bis 2026.

Bei der Tabaksteuer handelt es sich um eine Lenkungsabgabe - so wie bei der Alkoholsteuer. Mit deren Hilfe versucht der Gesetzgeber, das Konsumverhalten der Bevölkerung zu steuern. Die Logik? Werden bestimmte Produkte teurer, so werden sie weniger nachgefragt. Dadurch will die Bundesregierung Menschen vom Rauchen abhalten, ihnen beim Aufhören helfen oder den Einstieg erschweren. Hintergrund der Tabak- und Alkoholsteuer ist der Gesundheits- und Jugendschutz.

Auch die richtige Ernährung ist Teil einer gesunden Lebensweise. Dass zu viel Fleisch der Gesundheit schadet, ist eine in der Ernährungswissenschaft weit verbreitete These. Sollte der Konsum also auch auf diesem Feld stärker gelenkt werden? Möglichkeiten gäbe es genug. Denkbar ist beispielsweise eine Sonderabgabe. Im Gespräch sind unter anderem 40 Cent pro Kilo Fleisch und Wurst und zwei Cent pro Kilo Milch und Eier. Alternativ ließe sich die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte anheben.

Aktuell werden diese im Gegensatz zu Pflanzlichen Produkten bevorzugt behandelt. Verbraucher:innen zahlen nur sieben Prozent Mehrwertsteuer statt des Regelsatzes von 19 Prozent.

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Fußnoten

  1. Deutscher Bundestag (Hg.): Das Aufkommen und die Wirkungsweise von Lenkungssteuern und Steuervergünstigungen in Deutschland, auf: bundestag.de (27.3.2007), S. 4.
  2. NDR (Hg.): Wie ungesund ist Fleisch?, auf: nrd.de (18.10.2019).
  3. Greenpeace (Hg.): Tierwohl fördern, Klima schützen. Wie eine Steuer auf Fleisch eine Wende in der Nutztierhaltung einleiten und Anreize für umweltschonenden Konsum liefern kann, auf: greenpeace.de (ohne Datum), S. 44-46, 62.
  4. Jahrberg, Heike: Wie der Staat mehr Tierwohl bezahlen will, auf: tagesspiegel.de (2.3.2021).

Autor:innen

Geboren 1986, ist seit 2020 Redakteur bei KATAPULT. Er hat Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg und Greifswald studiert und wurde mit einer Arbeit im Bereich Politische Ideengeschichte promoviert. Zu seinen Schwerpunkten zählen die deutsche Innenpolitik sowie Zustand und Entwicklung demokratischer Regierungssysteme.

Geboren 1992 in Kampala. Sie hat Technikjournalismus und PR (B.A) in Nürnberg sowie internationalen Journalismus (M.A) in Sheffield studiert. Ehemalige Redakteurin bei KATAPULT.

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