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Neues KATAPULT-Buch

Weniger Waldbaden, mehr Wald pflanzen!

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Wer hat schon mal Bäume gepflanzt, um die Umwelt zu retten? Bei KATAPULT niemand. Das ändert sich jedoch gerade. Der Hintergrund: Wir lassen unsere Magazine und Bücher zwar auf Recyclingpapier drucken und verbrauchen so wenig Holz wie möglich, nutzen aber trotzdem noch welches. Das wollen wir dort kompensieren, wo wir es am besten kontrollieren können: vor Ort. Der KATAPULT-Wald ist mittlerweile nicht mehr nur in Planung, sondern steckt mitten in der Umsetzungsphase. Wir haben ein Grundstück, wir haben Bucheckern. Geht los.

Mehr Bäume – brauchen wir die denn wirklich? Die Antwort ist klar: ja. Denn vieles von dem, was hierzulande als Wald gilt, hat mit Natur nichts zu tun. Die uralten Buchen- und Eichenwälder, an die man vielleicht denkt – die gibt es kaum noch. Über Jahrhunderte ging es bei der Waldbewirtschaftung um schnell wachsendes Holz zum Geldverdienen. Die Folge: Anfällige Fichten- und Kiefermonokulturen dominieren in vielen Regionen. Dass vor allem diese unter den gegenwärtigen Hitzesommern leiden, ist kein Zufall.

Es braucht also mehr nachhaltigen, naturnahen Wald, bei dem nicht die Bewirtschaftung im Vordergrund steht. Der leistet einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz, indem er CO2 bindet. Auf politische Entscheidungen allein sollte man sich dabei aber nicht verlassen. So wollten Bund und Länder eigentlich bis zum Jahr 2020 dafür sorgen, dass immerhin fünf Prozent der deutschen Waldflächen solche natürlichen Forste werden. Doch von der Umsetzung sind sie weit entfernt, bis 2019 waren es gerade einmal 2,8 Prozent. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten: Alle können selbst zu mehr Wald beitragen. Nicht durch Waldbaden, sondern durch eigenen Einsatz. Wie aber pflanzt man einen Wald? Welche Bäume setzt man? Wie findet man einen geeigneten Standort? Und wie macht man das, ohne über Vorwissen oder viel Geld zu verfügen?

Das beantwortet dieses Buch. Die schlechte Nachricht: Einfach raus und einen Baum setzen – damit ist es nicht getan. Ein paar gesetzliche Hürden und ökologische Hindernisse gibt es. Die gute aber ist: Sie sind überwindbar. Und zwar, ohne dabei erst auf politische Mehrheiten warten zu müssen – oder selbst ein riesiges Grundstück zu besitzen. Ob Waldguerilla, Proteste oder kleine rechtliche Schlupfwinkel: Neben langfristigem Pflanzen existieren viele Möglichkeiten, um für mehr Wald zu sorgen. Auch in eurer Umgebung. Um genau herauszufinden, wie das geht, haben wir unter anderem Förster bei der Arbeit begleitet, uns durch Gesetzestexte gewühlt und Gärtneranleitungen durchforstet. Und dabei festgestellt: Wald zu pflanzen ist nicht nur nötig, sondern macht auch richtig Spaß. Und wusstet ihr, dass die Pappel natürlichen Daunenersatz produziert? Dass die Kastanie ein Ampelsystem für Käfer hat? Dass es Bäume gibt, die nach Erbrochenem riechen? Und dass Birken euer Leben retten können? Wir auch nicht.

In unserem KATAPULT-Wald werden viele verschiedene Bäume wachsen. Auch solche, die sonst – mitten in Europa – vom Aussterben bedroht sind. Wo? In Greifswald, klar. Hier haben wir ein altes Schulgebäude gekauft , das wir zum Redaktionssitz umbauen. Direkt daneben entstehen unsere Baumschule und Stück für Stück der Wald. Daran könnt ihr euch beteiligen. Mit Spenden, mit Pflanzen oder beim Buddeln und Gießen. Die Infos gibt es unter: www.katapult-wald.de.

Zum Waldbuch hier entlang!

Autor:innen

KATAPULT erscheint viermal im Jahr gedruckt und jeden Tag online. Die Redaktion besteht aus über 20 Menschen, die recherchieren, schreiben, prüfen und Grafiken bauen.

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