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Kriegsverbrechen

Von Boko Haram entführte Schülerin nach Jahren aufgetaucht

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Seit 2012 begeht die Terrormiliz Boko Haram Kriegsverbrechen im Norden Nigerias. Sie entführt, verletzt und bringt Tausende von Kindern um. Die Terrormiliz greift bewaffnet Schulen an und missbraucht die Kinder als Sexsklaven oder Soldaten. Wie viele Kinder in den vergangenen Jahren von der Bildfläche verschwunden sind, ist jedoch unklar. Die Regierung und internationale Zeitungen berichten von unterschiedlichen Zahlen. Obwohl Boko Haram seit 2012 aktiv ist, rückten die Verbrechen erst zwei Jahre später in die mediale Aufmerksamkeit. 

In einem Bericht der nicht-staatlichen Menschenrechtsorganisation Amnesty International, erschienen im Jahr 2020, wird der EU und anderen Spendengebern vorgeworfen, ein fehlerhaftes Rehabilitationsprogramm zu finanzieren. Ehemalige mutmaßliche Kämpfer sollen dem Bericht zufolge unrechtmäßig inhaftiert worden sein, statt in die Gesellschaft integriert zu werden.

Opfer der Miliz berichten von kaum oder gar keiner Unterstützung bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft. So wurde ihnen der Zugang zu Bildung oder psychologischer Hilfe weitgehend verwehrt. Doch nicht nur Schulkinder verschwinden, die Terrormiliz ist für viele weitere Entführungen verantwortlich. Außerdem ahmen viele kriminelle Banden die Entführungen nach, um Lösegeld zu erbeuten.

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Fußnoten

  1. Tagesschau (Hg.): Boko Haram reklamiert Entführung für sich, auf: tagesschau.de (15.12.2020).
  2. Amnesty International (Hg.): Nigeria: Help children ravaged by war or risk a ‘lost generation’ in the Northeast, auf: amnesty.org (27.5.2020).

Autor:innen

Geboren 1992 in Kampala. Sie hat Technikjournalismus und PR (B.A) in Nürnberg sowie internationalen Journalismus (M.A) in Sheffield studiert. Ehemalige Redakteurin bei KATAPULT.

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