Vor drei Jahren haben wir eine unserer erfolgreichsten Karten veröffentlicht: die umsatzstärksten Limonadenhersteller nach Bundesländern. Überall gewann der US-amerikanische Großkonzern Coca-Cola. Nur in Thüringen nicht, dort hatte die ehemalige DDR-Marke Vita Cola den höchsten Umsatz. Für das Jahr 2019 hat sich daran nichts geändert. Vita Cola ist weiterhin Marktführer in Thüringen, und jeweils auf Platz zwei in den anderen neuen Bundesländern. Der Vita-Sieg in Thüringen wird gern als kulturelles Signal gesehen, sich gegen den übermächtigen Konzern aus den USA behaupten zu können. Auch in anderen Ländern existieren solche kulturellen Besonderheiten. In Frankreich wurde 2002 extra eine Cola erfunden, die sich offiziell gegen Coca-Cola richtet: die Mecca-Cola. Die Gründer wollten mit ihrer Marke ein Zeichen gegen Globalisierung und die Unterdrückung der arabischen Welt setzen. Zehn Prozent ihrer Erlöse spendete die Firma nach eigenen Angaben an palästinensische Organisationen. Auf den Coladosen stand der Slogan »Trinken Sie nicht mehr idiotisch, trinken Sie engagiert«. Die Marke wurde auch außerhalb Frankreichs verkauft. Kritisiert wird Mecca-Cola vor allem von muslimischen Geistlichen, weil sie sich auf den Ort Mekka bezieht. Es sei der zentrale Wallfahrtsort des Islams und keine heilige Cola, die den Ort nur als Werbenamen nutzt. Aktuelle Ausgabe Dieser Text erschien in der 17. Ausgabe von KATAPULT. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren