Der kolumbianische Drogenboss brachte in den Achtzigerjahren vier dieser Tiere in seinen privaten Zoo – mittlerweile ist die Population auf schätzungsweise 80 Tiere gewachsen. Ist doch süß? Leider nein. Sie breiten sich in freier Wildbahn aus und gefährden Mensch und Umwelt. Wenn nichts unternommen wird, werden sich die Tiere ungestört im Zentrum Kolumbiens vermehren. Nilpferde haben in der Region keine natürlichen Feinde. Dort stören sie weder Raubtiere noch Dürreperioden. Beides bremst die Ausbreitung der Tiere in ihrer ursprünglichen Heimat in Afrika. Was also tun? Der Tötungsvorschlag wurde nicht zum ersten Mal gemacht. Eine regionale Umweltagentur hatte aber noch eine andere Idee: Langzeitverhütungsmittel für Großtiere. Deren Verabreichung könnte kompliziert werden. 2020 musste zuletzt ein Nilpferd mit einem Kran hochgehoben werden, um es zwölf Stunden lang zu kastrieren. Wenn nichts passiert, könnten 2030 bereits 150 Nilpferde durch Kolumbien streifen. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abos. Unterstütze unsere Arbeit und abonniere das Magazin gedruckt oder als E-Paper ab 19,90 Euro im Jahr! KATAPULT abonnieren