In einem Interview gab  Dr. Sikhulile Moyo, ein Virologe des Botswana Harvard AIDS Institute Partnership, an, eine “Achterbahn der Gefühle” durchlebt zu haben. Gemeinsam mit seinem Team fand er die neue Virusvariante Ominkron. Kurz später entdeckten es auch Forscher:innen in Südafrika und Hongkong und informierten die Welt. Wie die Welt darauf reagierte? Weniger mit Dank, dafür mit Reisebeschränkungen. Und zwar nicht “nur” nach Südafrika, sondern auch gleich nach Lesotho, Eswatini, Namibia und auch Zimbabwe Dr. Mojo kritisierte diese Maßnahmen mit den Worten “Wir sollten das Virus nicht geopolitisch behandeln. ... Wir sollten zusammenarbeiten und Verständnis zeigen.” Die Sündenböcke der Pandemie Schon zu Beginn der Pandemie erfuhren chinesisch gelesene Menschen Diskriminierung, weil das Corona-Virus ursprünglich aus China kam. Wegen anhaltender Stigmatisierung der Menschen aus den Ländern, in denen die Virusvariationen ursprünglich entdeckt wurden, beschloss die WHO bei der Namensvergabe griechische Buchstaben zu benutzen. Bei Omikron brauchte sie  zu lange. In der Zwischenzeit  fanden die Medien andere Namen. So bezeichnete die Berichterstattung der internationalen Medien die neue Virusvariante B.1.1.529 als “Südafrika-Variante”. Die Folge: Rassismus und Diskriminierung Eine der abwertenden Berichterstattungen ging dabei von der Zeitung “Die Rheinpfalz” aus. Deren Titelseite zeigte eine Schwarze Mutter mit ihrem Kind. Die Zeitung betitelte dieses Bild mit der Überschrift “Das Virus aus Afrika ist bei uns”. Es folgte ein Shitstorm im Netz. Die Chefredaktion ruderte daraufhin zurück und entschuldigte sich halbherzig. Auch die WELT spricht von einer “Abschottung gegen die Südafrika-Variante - so soll Deutschland verschont werden”. Außerdem nutzten sie ebenfalls für eine bildliche Untermalung, das Foto einer Schwarzen Frau. Auch der MDR stellt mit seiner Titelwahl eine Verbindung zwischen dem Corona-Variante Omikron und Südafrika her: “Hilft Biontech-Impfstoff gegen Südafrika-Variante Omikron?”. Im Text wird auf die Sorge über die Mutation der “Virusvariante [...] aus Südafrika” eingegangen. Auch Nachrichtenhäuser, wie Stern, Focus, Bild sowie der Deutschlandfunk sprachen von der Südafrika-Variante. In Spanien wurde die rassistische Diskriminierung gegenüber Südafrika von der Zeitung “Tribuna de Albacete” durch eine Karikatur ausgedrückt. Diese zeigte ein Holzboot mit einer Südafrika-Flagge auf dem Weg in die EU. Die Viren auf dem Boot haben eine dunkle Hautfarbe. Die Reaktion der Zeitung auf die negativen Rückmeldungen: Das Bedauern der Gefühle von denen die sich dadurch beleidigt oder belästigt gefühlt haben. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abos. Unterstütze unsere Arbeit und abonniere das Magazin gedruckt oder als E-Paper ab 19,90 Euro im Jahr! KATAPULT abonnieren