Ja, unweit von Kairo gibt es die bekanntesten, höchsten und ältesten Pyramiden der Welt. Trotzdem stehen hier mit rund 80 nur etwa ein Drittel so viele wie im Sudan. Dort haben die Nubier:innen, je nach Definition und Quelle, bis zu 255 Pyramiden errichtet. Mit dieser Anzahl kann kein anderes Land mithalten. Auch im Gebiet der Maya, eines indigenen Volkes in Mittelamerika, stehen heute noch Pyramiden – auch wenn die spanischen Kolonialherren viele geplündert und manche vollständig abgerissen haben. Mit den besonders schönen Steinen der Ruinen erbauten die sie daraufhin Kirchen, um ihre Macht zu demonstrieren. Auf der Spitze der Pyramide von Cholula in Mexiko beispielsweise thront eine Kirche. Hier hat das allerdings nichts mit Erhabenheit zu tun: Die Leute hatten einfach übersehen, dass sie sich auf einer Pyramide befanden. Sie war nach ihrer Erbauung ab 300 vor Christus völlig zugewachsen und ist es bis heute. Sie wird deshalb auch »menschengemachter Berg« genannt. Ein guter Ort also, um eine nette Kirche zu bauen. Dass diese jetzt auf der volumenmäßig größten Pyramide der Erde steht, konnte schließlich niemand ahnen. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abos. Unterstütze unsere Arbeit und abonniere das Magazin gedruckt oder als E-Paper ab 19,90 Euro im Jahr! KATAPULT abonnieren