Studie: „Religion’s Relationship to Happiness, Civic Engagement and Health Around the World“ vom Pew Research Center (Januar 2020) Sind Menschen aktiv gläubig, gehen sie deutlich öfter wählen als jene, die keiner Religion angehören. Auch engagieren sie sich häufiger in Ehrenämtern. Sie rauchen weniger, trinken weniger und sind glücklicher. Das ergab ein Bericht des Pew Research Center, der drei verschiedene Datensätze für Menschen aus 35 Ländern zusammenfasst. Dabei unterscheidet die Studie zwischen aktiv religiösen, inaktiven und konfessionslosen Menschen und beinhaltet daher großteils Informationen über jene Glaubensrichtungen, in denen die regelmäßige Religionsausübung zentraler Bestandteil der Konfession ist. Das sind das Christentum, das Judentum und der Islam. Als aktiv religiös wurden diejenigen eingestuft, die mindestens einmal im Monat an Gottesdiensten oder Ähnlichem teilnehmen. Den Befragungen zufolge gaben aktiv religiöse Menschen öfter ihre Stimme bei nationalen Wahlen ab als konfessionslose oder religiös inaktive Personen. Das trifft auf 19 von 25 Ländern zu, für die Daten verfügbar waren. Mit 30 beziehungsweise 28 Prozentpunkten Unterschied war die Diskrepanz zwischen aktiv religiösen und konfessionslosen in Spanien und Weißrussland besonders stark ausgeprägt. Nur in Estland war der Anteil unter den nichtgläubigen höher als unter den religiösen. Hinsichtlich ehrenamtlicher Betätigung lässt sich ein ähnliches Muster erkennen: In 16 von 26 Ländern engagieren sich aktiv religiöse Menschen tendenziell stärker in freiwilligen, nichtreligiösen Organisationen. Auch hinsichtlich bestimmter Lebens- und Konsumgewohnheiten können Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Arten der Religionsausübung erkannt werden. Aktiv Religiöse gaben tendenziell seltener an, regelmäßig Alkohol zu trinken. Ferner rauchen sie auch seltener als ihre inaktiven und konfessionslosen Mitmenschen. Kein Zusammenhang konnte zwischen religiösem Engagement und körperlicher Aktivität oder Übergewicht hergestellt werden. Wohl aber schätzen sich jene Befragten als glücklicher ein, die gläubig sind. In vielen Ländern ist jedoch nur ein Bruchteil der Bevölkerung aktiv religiös. Besonders in wirtschaftlich gut situierten Ländern geht der Anteil der gläubigen Bevölkerung sowie die Teilnahme an Gottesdiensten oder Ähnlichem weiter zurück. Den geringsten Anteil an aktiv Religiösen weisen China mit drei Prozent sowie Estland und Norwegen mit je sieben Prozent auf. In den untersuchten Staaten lassen sich die meisten konfessionell aktiven Menschen in Südafrika finden, wo sich zwei von drei Personen als solche einschätzen. Insgesamt zeigt der internationale Vergleich auch, dass innerhalb der einzelnen Länder oft recht einheitliche Verhaltensweisen vorherrschen – unabhängig von der Religion. So ist die Wahlbeteiligung beispielsweise in Australien, Peru oder Uruguay für alle Gruppen – egal ob aktiv, inaktiv oder nicht religiös – sehr hoch. Von Bedeutung ist sicherlich auch, dass dort eine gesetzliche Wahlpflicht besteht. Aktuelle Ausgabe Dieser Text erschien in der 17. Ausgabe von KATAPULT. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren