Am Montag drohte Putin, Nordstream 1 zu schließen - eine der wichtigsten Gasleitungen nach Deutschland. Für Deutschland und andere EU-Länder hätte das extreme Folgen. Bereits jetzt haben sich die Heiz- und Benzinkosten stark erhöht. Wie wäre es aber, wenn die EU komplett auf russisches Gas und Öl verzichten würde? Die Bundesregierung strebt das noch nicht an. Zwar möchte sie vermehrt auf Flüssiggasimporte aus den USA, Katar und Ägypten setzen. Komplett auf russisches Gas zu verzichten, sei aber derzeit noch nicht möglich. Das sieht ein Bündnis aus Umweltaktivist:innen, Politik- und Wirtschaftswissenschafter:innen anders. In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern sie den sofortigen Ausstieg aus russischer Energiezufuhr. Man könne den Stopp der Energielieferungen ausgleichen: Mit Importen aus anderen Ländern, erneuerbarer Energie und Einsparungen. Auch Forscher:innen der Leopoldina haben diese Frage untersucht und eine ad-hoc-Erklärung veröffentlicht: “Die Stellungnahme kommt zu dem Schluss, dass auch ein kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas für die deutsche Volkswirtschaft handhabbar wäre.” Vorerst würde der Verzicht auf russisches Gas aber zu noch höheren Sprit-, Energie- und Heizkosten führen. Das betrifft alle, aber vor allem einkommensschwächere Haushalte sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Hier müsste gezielt entlastet werden, lautet die Empfehlung der Leopoldina. Wir werden ein Newsteam aufbauen – mit Leuten, die in der Ukraine bleiben, mit welchen, die gerade nach Deutschland flüchten, und mit welchen, die in die Ukraine reisen werden. Ab und zu wird gedruckt. KATAPULT Ukraine abonnieren