Trotz des Kriegs im Osten des Landes verlief die Wahl friedlich und die demokratischen Grundlagen wurden bei der Machtübergabe geachtet. Mit 73,22 zu 24,45 Prozent endete die Stichwahl deutlicher als im Vorfeld angenommen. Trotz der klaren Niederlage präsentierte sich Poroschenko als fairer Verlierer und gratulierte Selenskyj nicht nur zum Sieg, sondern bat diesem auch seine Hilfe für den Übergang ins Amt an. Die größten Kritikpunkte am Wahlsieger bleiben ungeklärt: zum einen seine Verbindungen zum Oligarchen Ihor Kolomojskyj. Dieser ist unter anderem der Besitzer des Fernsehsenders, der die Sendung ausstrahlt, die Selenskyj landesweit bekannt gemacht hatte. Kritiker bezeichnen Selenskyj als Marionette Kolomojskyjs. Zum anderen ist weiterhin kaum etwas zu seinen politischen Überzeugungen bekannt. Während des turbulenten Wahlkampfs hatte er sich darauf beschränkt, die Fehler des Kontrahenten herauszustellen und sich von Korruption zu distanzieren. Auch das mit großem Pathos geführte TV-Duell brachte keine neuen Einsichten. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abonnements. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren