Fast die gesamte politische Elite des Westens hatte sich gegen Trump positioniert. Nur noch wenige Politiker vom autoritären und rechtspopulistischen Lager standen auf seiner Seite. Unter den Trump-Unterstützern ist auch Russlands Präsident Wladimir Putin. Als einer der ersten Staatschefs schickte er Donald Trump ein Glückwunsch-Telegramm zur gewonnenen Wahl. Der neu erstarkte Kalte Krieg der letzten Jahre kann wohl am besten durch Donald Trump beendet werden. Er verwandelt das Kernland des »Westens« in ein Regime, das sich von China, Russland und der Türkei kaum unterscheidet - jedenfalls nicht von der Exekutive. Putin ist Trump-Fan und das hat seine Gründe: Trump stellte im Wahlkampf in Aussicht, die Krim-Annexion anzuerkennen und sich grundsätzlich aus den US-amerikanischen Auslandseinsätzen zurückzuziehen: »America first«. Donald Trump macht den Westen zum Osten und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit auf einen Frieden in Syrien und der Ukraine. Für die US-Amerikaner selbst könnte die angekündigte Politik Trumps unangenehme Folgen haben: Die Arbeitslosigkeit wird durch die nationale Abschottung steigen, das gesellschaftliche Klima könnte sich durch Trumps Rassismus verschärfen. Das ist aus US-amerikanischer Perspektive traurig. Aus einer anderen Perspektive bedeutet das jedoch, dass die USA wahrscheinlich ihre Vormachtstellung auf internationaler Bühne verlieren wird. Die ehemalige Supermacht hat durch den Aufstieg der asiatischen Länder bereits enorm an internationalem Einfluss verloren. Die Präsidentschaft Donald Trumps wird diese Entwicklung hoffentlich verstärken.