1979 wurde in der nordamerikanischen Profiliga NBA die Dreipunktelinie eingeführt – Spieler können seitdem einen Extrapunkt erzielen, wenn sie aus größerer Entfernung auf den Korb werfen. Am Stil des Sports änderte das zunächst kaum etwas. Nur durchschnittlich 1,6 Dreier fielen in der ersten Saison pro Spiel. Basketball von damals ist mit Basketball von heute kaum vergleichbar, vor allem in den letzten fünf Jahren veränderte sich der Sport enorm. Nie zuvor gab es so viele Dreipunktewürfe. In der Saison 2018/2019 traf Stephen Curry – der beste Dreierschütze der letzten Jahre – alleine im Schnitt 5,1 Dreier pro Spiel. Grund für die neue Spielweise: Mathematik. In der Regel nimmt die Trefferwahrscheinlichkeit stetig ab, je größer beim Wurf die Entfernung zum Korb ist. Warum sollten Spieler also einen langen Zweipunktewurf versuchen, wenn der Wurf einen Schritt weiter hinten zwar etwas unwahrscheinlicher trifft, aber bei Erfolg einen Punkt mehr erzielt? Als Folge stellten die meisten Teams ihre Taktik um: Dunks und andere nahe, hoch wahrscheinliche Würfe sind gut, Dreier sind sehr gut. Weite Würfe innerhalb der Dreipunktelinie sollen komplett vermieden werden – zu ineffektiv. Perfektioniert haben diese Spielweise die Houston Rockets unter ihrem Manager Daryl Morey. Deswegen wird die neue Spielweise auch Moreyball genannt – in Anlehnung an Moneyball, eine Entwicklung im Baseball, bei der ebenfalls statistische Analysen den Sport revolutionierten. Aktuelle Ausgabe Dieser Text erschien in der 17. Ausgabe von KATAPULT. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr KATAPULT abonnieren